Mit Strüßjer en d'r Hand danze mer em Jeckeland
Prinzenproklamation des Festkomitee Worringer Karneval v. 1886 e.V.
 im Worringer Vereinshaus
Fotogalerie!

Das Festkomitee Worringer Karneval von 1886 e. V. lud Samstag zur großen Prunksitzung mit Proklamation des Worringer Prinz Karneval ein. Gerade mal 44 Stunden war das neue Jahr alt, der Büttenmarsch des Festkomitee Worringer Karneval kaum verklungen, startete Klaus Dittgen, Präsident des Festkomitees, ins zweite Jahr seiner Präsidentschaft. Mit der Ankündigung des Einzuges der Fahnenabordnungen gab er die Initialzündung für einen Abend, der einem Mann und seiner Familie „natürlich“ unvergesslich bleiben wird, der aber auch den bunt gekleideten Jecken sicherlich zum Anlass sein wird, die kommenden Gesellschaftssitzungen zu besuchen. Doch davon später mehr, denn mit den Fahnenabordnungen war schließlich die Hauptperson des Abends aufgezogen.

Da stand er nun in vollem Ornat, umrahmt von Grünweiß Gekleideten, auf der Bühne. Aber Ornat alleine, das ist für einen staatsen Prinz Karneval zu Worringen doch etwas wenig, daher empfing Arno Prädel von Klaus Dittgen die Prinzenkette und von seinem Vorgänger Markus I. (Thönneßen) das Prinzenzepter als äußere Zeichen seiner Regentschaft. Die Prinzenstandarte übernahm Boris Hartmann, der künftig Prinz und Hofstaat (mehr über Prinz und Hofstaat erfahren Sie hier: www.prinz.kgimmerfroh.de oder hier Der Hofstaat bei WorringenPur) vorangeht, damit Groß und Klein in und um Worringen stets wissen, wo sich ihr Prinz gerade befindet. Vom Bürgervereinsvorsitzenden, Bernd Jansen, erhielt er den Ortsschlüssel (der sicherlich auch der Schlüssel zu den Herzen seines närrischen Volkes ist). Voller Stolz verkündete Bernd Jansen, dass Prinz Arno I. der erste Prinz Karneval zu Worringen ist, der auf seinem Ornat das neue Ortswappen von Worringen trägt und damit auch für alle Welt als Worringer Prinz kenntlich und unverwechselbar ist.

Hier Ausschnitte der Rede:

Alle Geschenke, die Arno I. heute bekommt sind mit dem Wappen verziert.
Diese Dinge könnten auf einem Verkaufsstand liegen, wenn Worringen ein Touristenort wäre.
Die Wappenuhr:
Pünktlichkeit ist wichtig – keiner soll auf den Prinzen warten – dafür verantwortlich ist der Prinzenführer und darum bekommt er eine Worringen Uhr.
Manchmal ist es aber auch wichtig ein wenig länger zu bleiben und das schöne Gefühl mancher Veranstaltung zu genießen. Für den Satz: „Nur noch 5 Minuten“ – bekommt der Prinz eine eigene Uhr.
Das Skatspiel:
Gemeinschaft ist im Karneval wichtig. Ob in kleiner Runde, auf dem St. Tönnis Platz oder beim Rosenmontagszug. Als Zeichen für die Gemeinschaft erhält der Prinz ein Skatspiel.
Das Puzzle:
Karneval hat auch eine ruhige, beschauliche Ecke. Meist ist sie recht klein. Damit Arno I. auch mal einen ruhigen Moment erleben kann, erhält er das Puzzle mit Worringer Wappen.
Der Krug:
Drenk doch eine met – mer drinke all us einer Fläsch - ist hier so üblich.
Darum ein großer Bierkrug, zum Teilen geeignet.
Das Kissen:
Und manchmal muss man Ruhen, um neue Kräfte zu sammeln. Dafür ein Kissen mit Wappen.

Nachdem Prinz Arno I. die Insignien seiner „Macht“, sowie die Geschenke des Bürgervereinsvorsitzenden erhalten hatte, konnte er seine Antrittsrede an sein närrisches Volk, seine Familie und seine  Gesellschaft halten. Wie bei solchen Anlässen üblich, sprach er seiner Familie Dank aus für die Unterstützung und seiner Gesellschaft, der KG Immerfroh von 1902 e. V. dankte er, dass man ihn als Prinzenkandidat der KG gewählt und dem Festkomitee vorgestellt hatte.

Aber dennoch war seine Antrittsrede etwas Besonderes, sie war geprägt von Leidenschaft:
Welche Ehefrau kann sich schon rühmen, dass der Ehegatte den Schwur seiner Liebe „coram puplico“ erneuert und einen Blumenstrauß überreicht.
Auch eine andere Leidenschaft geht von ihm aus, die Leidenschaft, die man auch „Bazillus Karnevalitis“ nennt, mit seinem närrischen Volk zu teilen oder unter das Selbige zu bringen.
Als er sein Lieblingswort „natürlich“ zu entschuldigen versuchte, was er aber ruhig weiterhin nutzen sollte, denn das macht ihn ja gerade zu dem sympathischen, natürlichen Jung us em Levve, der ohne rhetorische Schulung, den Prinz Karneval darstellen wird, den das oder besser sein närrisches Volk sich wünscht.


Nachdem seine 11 närrischen Gebote verlesen und der letzte Ton seines Prinzenschlagers verklungen war, konnten die Spiele am Hofe seiner Tollität Prinz Arno I. beginnen. Und hier gilt es von was Besonderem zu berichten:

Jeder weiß, der Schreck eines jeden Literaten ist das berühmte Loch in der Sitzung. Aber nicht so in Worringen, hier bekam der Literat des Festkomitees, Karl – Heinz Wendling, fast einen Herzinfarkt, als überraschend ein nicht geplanter Auftritt stattfand. So geschehen, als Heinz Laufenberg (Prinzenführer) und Jonas Prädel (11jähriger Sohn des Prinzen) ganz keck die Bühne enterten und eine Rede zum Besten gaben. Geplant war dann das, was danach folgte und die Zuschauer bis 00:45 Uhr fesselte.

An dieser Stelle sei nur soviel gesagt, dass die Inhalte der Reden wahre Angriffe auf die Zwergfelle waren. Das verwunderte nicht, gab sich doch die Crème de la Crème aller Worringer Büttenredner/innen ein Stelldichein. 

      • Kappes & Co. – Bernd & Gereon Wirtz, Lina Kohr
      • Et Billa – Resi Albers
      • Anderthalb „Große“ – Josef Dittebrand & Dr. Holger Miebach
      • Ne Karnevalspraktikant – Michael Hüsch 

An „et Stina“ (Christel Schwarz), die den Reigen vervollständigen sollte und wollte, aber leider erkrankt absagen musste, richten wir an dieser Stelle die besten Wünsche zur baldigen Genesung.

Liebe Leser, den Besuch der einzelnen Gesellschaftssitzungen kann man Euch nur wärmstens ans Herz legen. Sicherlich sind noch Eintrittskarten käuflich zu erwerben. Informiert Euch hier bei WorringenPur (im Bereich Termine) oder auf den Homepages der Karnevalsgesellschaften, an dieser Stelle ein Dank an die einzelnen Webmaster für die hervorragend gestalteten und auch gepflegten Webseiten.

Kölsches sowie Wurringer Liedgut wechselten sich ab, bei Michael Ligocki von der KG Närrische Grielächer Worringen von 1902 e.V. ist man bereits geneigt von der Worringer ML Nikuta  zu sprechen, da er erneut einen selbstgetexteten und –komponierten Sessionsschlager vortrug.

Nicht unerwähnt bleiben sollte auch die Verleihung von FK – Verdienstorden an:

      • Dagmar Schotten erhielt den Verdienstorden in Silber für ihre 5-jährige Vorstandstätigkeit, wenn jetzt einer denken sollte, na ja, das ist die Quotenfrau des FK Vorstandes und als solche wird sie geehrt, der irrt ganz gewaltig. Dagmar Schotten ist Schatzmeisterin des FK und wird liebevoll hinter vorgehaltener Hand auch der „Wachhund des Geldes“ genannt.
      • Wolfgang „Wuschel“ Jansen langjähriger FK – Literat und jetzt noch Beisitzer des FK erhielt den Verdienstorden in Gold für 10-jährige Vorstandstätigkeit.

Beiden ist gemeinsam, dass sie auf diversen Gesellschafts- und FK-Sitzungen als Büttenredner (Dagmar Schotten, Mitglied der Lästermäuler) und Sänger (Wolfgang Jansen) aufgetreten sind, so dass diese Ehrungen, wie es der Orden ja auch aussagt, verdient waren.

Einen wahren Augenschmaus, tänzerisch wie auch akrobatisch, boten die Traditionstanzkorbs der

      • KG Immerfroh 1902 e.V.
      • Großen Karnevalsgesellschaft Köln – Worringen v. 1926 e.V.
      • KG Närrische Grielächer Worringen von 1902 e.V.
      • KG Löstige Junge Blau – Wiess von 1909 e.V.
      • und die MGV Dänzer, ehemals MGV – Girls, des Männergesangverein Köln – Worringen.

An dieser Stelle noch einen Hinweis an die Herren der Schöpfung, angesprochen sollten sich die 17 bis 21-jährigen unter Euch fühlen. Das TC der KG Löstige Junge sucht einen Tanzoffizier, Infos erhaltet ihr hier: www.kg-loestige-junge.de/Tanzcorps/grossesTanzcorps.htm

Es wäre wirklich schade, wenn so eine tolle Truppe ohne Tanzoffizier auskommen müsste. Ein letztes Highlight – welches man leider nicht jedes Jahr zu sehen bekommt – setzten die Tanzpaare aller Gesellschaften und des Männergesangvereins in einem gemeinsamen Auftritt. Dat wor et dann von der Proklamation, aber dat wor et secherlich nit was die Session 2009/2010 betrifft. Die Gesellschaften, das Festkomitee Worringer Karneval von 1886 e.V., Prinz Arno I., sein Hofstaat und die „Immerfrohen“ werden schon dafür sorgen, dass der Wurringer Karneval der „natürliche“ (siehst Du Arno „natürlich“ ist kein Unwort), nämlich volkstümliche Karneval ist und auch bleibt.

In diesem Sinne Loss mer zesamme d`r Karneval fiere.

Ein Wort noch an den Bürgervereinsvorsitzenden, wieso nur von einem Touristenort Worringen sprechen und träumen??? Mit Prinz Arno I. ist doch der beste Werbeträger bereits gefunden, sei es auch nur für die fünfte Jahreszeit in Worringen!


WorringenPur.de/06.01.2010 (hm)
Bericht: Dietmar Knüppel
Fotos: Edgar Koch
Internetbearbeitung: WorringenPur