Abschlusssitzung des Festkomitees Worringer Karneval von 1886 e. V.
Motto: Of langsam oder flöck , et Levve es verröck
Fotogalerie mit 84 Fotos! (Minifotos auf 2 Seiten)

Köln-Worringen
Es ist nicht von der Hand zu weisen, dass sich die kleinen Karnevalssitzungen in einzelnen Gaststätten großer Beliebtheit erfreuen. Doch der offizielle Sitzungskarneval setzte gleichwohl ein Ausrufezeichen für Tradition und Brauchtum. Fünf Tage vor Weiberfastnacht  überzeugten die Bühnenkünstler die Karnevalisten im Saal, dass auf der Abschlusssitzung in der Regel die „Creme de la Creme“ auftritt. Ob traditionelle oder moderne Tänze, fesche Mädels oder staatse Tanzoffiziere, Lieder zum Schunkeln, Mitsingen oder Nachdenken, Büttenreden, bei denen kein Auge trocken bleibt, auf der Abschlusssitzung war für jeden etwas dabei. Und trotz zahlreicher, krankheitsbedingter Ausfälle, konnte das geplante Programm überzeugen.

Nach dem Einzug des Elferrats wurden die Jecken im Saal gebührend begrüßt und Festkomiteepräsident Klaus Dittgen, der die Sitzung leitete, empfing unter großem Jubel Seine Tollität Prinz Gerd I. mit Hofstaat auf der Bühne. Mancher mag wohl seine Augen gerieben haben, als er den Prinzen mit „Jedöns“ in der Hand auf der Bühne stehen sah. Doch das war schnell erklärt: Das „Jedöns“ -ein rotweiß geschmücktes Holzgewehr- hatte Prinz Gerd I. den Roten Funken der GKG entwendet, weil diese ihm zuvor sein Zepter auf dem Funkenabend abgenommen hatten. Das Zepter erhielt Prinz Gerd einen Tag zuvor im Tausch für 30 l Freibier zurück – das Jedöns bot er jedoch erst auf der Abschlusssitzung für 40 l Freibier den Funken wieder an. Ob diese auf den lustigen Tausch eingegangen sind, haben die Saalgäste leider nicht mehr erfahren.
Für die Eröffnung des Programms gab Klaus Büttgen ordentlich Gas und das diesmal nicht auf seinem Motorrad, sondern mit dem Prinzenschlager, den die Saalgäste laut klatschend begleiteten. Auch der Auftritt des Tanzcorps der KG Löstige Junge Blau Wiess von 1909 e.V. hatte etwas Besonderes. Nicht nur, dass hübsche Mädels gekonnt über die Bühne fegten, auch taten sie dies, ohne den erkrankten Kommandanten, dessen Rolle aber Prinz Gerd I. gerne und gut übernahm. Die Rolle des Tanzoffiziers Marcus Engel sucht ebenso seinesgleichen. Eigentlich soll man ja nicht auf zwei Hochzeiten tanzen, aber Marcus macht da gerne mal eine Ausnahme. Denn er tanzt in dieser Session auch in den Reihen der Grielächer, die ihn den Löstigen ausgeliehen haben. Diese Rolle hat er angesichts der hübschen Weiblichkeiten –insbesondere Mariechen Carmen Nelles- sicher gerne übernommen …Ob er wohl im Fitnessstudio der SG trainiert, um gleich für zwei Karnevalsgesellschaften tanzen zu können?

Den Darbietungen des Abends gehört aller Respekt, angesichts der vielen Proben, die über Monate hinweg angesetzt werden mussten, um ein Programm dieser Qualität aufbieten zu können. Es wird seinen Grund haben, warum Kölner Karnevalsvereine immer wieder Karnevalisten aus den Reihen der Worringer Gesellschaften abwerben …

Wer an dieser Stelle die übliche Aufzählung der Aufgetretenen erwartet, wird vergeblich danach suchen. Denn, nur wer Sitzungen dieser Art selbst besucht, kann die tolle Atmosphäre nachempfinden, die allenfalls mit Fotos dokumentiert werden kann. Oder Sie besuchen Worringen während der tollen Tage am St. Tönnisplatz, im Vereinshaus oder in einer der vielen Gaststätten – oder noch besser: besuchen Sie eine der vielen Sitzungen in der nächsten Session, um ein echter Karnevalsjeck zu sein!


WorringenPur.de/06.02.2013
Bericht & Fotos: Heike Matschkowski
Digitale Bearbeitung: Matschkowski