Eine für alle!
Abschlusssitzung des Festkomitees begeistert Jung und Alt
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„Wem der Schalk im Nacken sitzt“, lautet ein altes Sprichwort, das wohl  „Prinz Wuschel I“ und sein Hofnarr sehr wörtlich nehmen. Auf der Abschlusssitzung des Festkomitees Worringer Karneval erlebten die Gäste einen Worringer Karnevalsprinzen, dessen Humor aus allen Knopflöchern strahlte und einen Hofnarren, der ihm in nichts nachstand. Doch der Reihe nach. Festkomiteemitglied Rudolf Hüsch begrüßte im ausverkauften Vereinshaus die erwartungsvollen Gäste zur letzten Sitzung der Session. Nach dem Einzug des Elferrats begrüßte Festkomiteepräsident Klaus Dittgen namentlich die  Ehrengäste sowie von außerhalb angereiste Gäste, bevor er die abendfüllende Moderation übernahm. Der Einzug des Hofstaats mit „Prinz Wuschel I“ ließ Gutes erahnen, strahlten deren Gesichter doch wahre nicht angestrengte Freude bis in den letzten Winkel des Saals aus. Es müssen echte Glücksmomente gewesen sein, die sich in den Augen und Gesten der Prinzenfamilie widerspiegelten und schnell ließ sich das Publikum von der ungespielten Freude anstecken.

Gleich zu Beginn ergriff Prinz Wuschel I das Wort und erzählte auf Worringer Platt Anekdötchen aus seinem ganz privaten Nähkästchen, das mit Humor nur so gefüllt war. Wenig später stellte er gar Präsident Dittgen vor die Tatsache, dass auch er –entgegen einer Wette- des Prinzen Zwillingstöchter Anne und Julia (19) nicht auseinanderhalten könne. Diese hatten nämlich die Rollen als Hofdame und 2. Schatzmeisterin unmittelbar vor dem Bühnenauftritt getauscht, sodass das Gelächter schließlich groß war, als das Rollenspiel der hübschen Prinzentöchter aufgedeckt wurde. Beim anschließenden „Stippefötche“ mit dem Funkenkorps der GKG und dessen Traumtanzpaar (Thomas Müller & Maria Hecker) bewiesen Prinz, Gattin Andrea und Hofnarr Markus Hund, dass man sich „straffe Oberschenkel“ nicht nur bei der SG antrainieren kann. 
Es folgten  Auftritte, die sich wie kostbare Perlen aneinanderreihten, mal kleiner – mal größer, jeder  für sich einzigartig und in der Gesamtheit wundervoll anzusehen. „20-30-40“ sangen die „Drei Mädcher vum Rhing“ (Bianca Knuth, Vicky Müsch, Doris Pesch) und meinten damit, sie sind wie sie und lassen sich nicht verbiegen. Dass Vicky dabei „ein paar Federn ließ“, war ohne Bedeutung, denn es waren nur die ihrer Boa.

Ein Engelchen mit Sprachfehler und ein schwules Teufelchen (Sarah Pesch / Fabian Dittgen) erkannten im Anschluss, dass heute schon die Ehe als glücklich gilt, wenn man die Scheidung 3 x verschiebt und man nur dann in den Himmel kommt, wenn man alle Sitzungen des Festkomitees besucht hat, ohne lange Pinkelpausen einzulegen. Der Auftritt der beiden war köstlich, und Fabian spielte seine Rolle als homosexuelles Teufelchen so gut, dass Vater Klaus sich am Ende zu einer Richtigstellung hinreißen ließ.


„Dä Pötze Fuss“ war als ein weiterer Gesangs-Auftritt von Doris Pesch geplant, die in ihrem scheinbar auf den Leib geschneiderten  Anzug eine „tolle Figur machte“, aber leider nicht zum Solosingen kam, da „Prinz Wuschel I“ (vom Schalk einmal mehr getrieben) das Mikro ergriff und gleich mitsang. Nach viel Applaus folgte die „TV-Konferenz“ (Dominik Müsch, Sebastian Berthold, Alexander Kourtis und Tobias Mertin), die als Sketch schon im letzten Jahr  erfolgreich war.

„Die Lievergesberger“ –dem MGV zugehörige Sahnestücke-  zeigten ihr gesangliches Können, das von humorvollen Geschichten unterlegt wurde. So erfuhren die närrischen Gäste, wie alles mit der  „Raritätenhöhle“  (dem Heimatarchiv) begonnen hatte oder, dass man die Leute vom Festkomitee auf keinen Fall zu sich einladen sollte, da die einem den Kühlschrank leer machen (Ähnlichkeiten mit anderen Personen sind rein zufällig!). Bei  musikalischen Geschichten über das Schwimmbad, die Roggendorfer und das E-Tü-Haus hielt es Hofnarr Markus nicht mehr auf dem Stuhl – er rockte im Hintergrund der Bühne und riss Hofstaat und den unter übergroßer Perücke versteckten Pastoralreferenten Hubert Schneider gleich mit.

Es folgte die Rede von „Jacqueline (Jacqueline Winters) & Oskar (eine Bauchrednerpuppe)“, die über Abkürzungen aufklärten. So bedeutet z. B. ADIDAS, „Alle Deutschen Idioten Denken An Sex“ und PUMA „Papa Und Oma Auch“. Unmittelbar vor der Pause nahm der Präsident des Festkomitees schließlich eine Ehrung vor, die in den Augen Vieler Zustimmung fand: Josef Heinen, engagierter Hausmeister der Hauptschule, Vertrauensperson vieler Jugendlicher und  Mann für alle Fälle, erhielt den Verdienstorden des Festkomitees in Gold – einen Orden, der nur selten verliehen wird. Den Jubiläumsorden des Festkomitees und einen Frühstückskorb erhielt außerdem Siegfried Wäger, der seit Jahren im Vereinshaus engagiert ist. Herzlichen Glückwunsch auch an dieser Stelle von der Redaktion WorringenPur! Die Einleitung für die 20minütige Pause übernahmen die „MGV Dänzers“, die durch viele neue Tanz- und Hebefiguren auffielen.

Nach der Pause ging es musikalisch weiter. Ilona Kircher & Jacqueline Piegsa, zwei hübsche Nachwuchssängerinnen, hatten es mit einem „Medley von Brings Liedern“ leicht die Stimmung noch einmal mehr anzuheizen und der Tanz der Burgwache der KG Änze Kääls ging nahtlos darin über. „Tierfreund“ Hans-Josef Dittebrand trat mit seinem Hund Sex in der Bütt auf und beschrieb die Folgen einer Scheidung – leider viel zu kurz. Lisa Jannicke hatte an diesem Abend „… ne Pickel em Geseech“ und sorgte mit diesem Beitrag, der vom Publikum gut und gerne mitgesungen wurde, für einen ansteigenden Stimmungspegel.

Geschichten aus dem Eheleben, die scheinen bei den Worringern sehr beliebt zu sein, erzählten uns die „Zwei Störenfriede“ Klaus Dittgen und Karl-Heinz Wendling. Sie klärten aber auch darüber auf, wie man einen Satz mit GENETIV und DATIV bildet, z. B. mit: „Ge-ni-tiv ins Wasser, weil Da-tiv ist!“. Und weil es eben so schön war, folgten die  „Ü50“-Sänger Dieter Fallenbeck, Heinz Laufenberg & Christian Otten, bevor der letzte Höhepunkt des Abends anstand. Aus dem Musical „König der Löwen“ kreierte das Tanzkorps der KG Närrische Grielächer einen Tanz, der sondergleichen sucht. Etliche Auszeichnungen, u. a. als bestes Musical und bestes Kostümdesign konnte schon das Original für sich verbuchen. Jürgen Winters (Vizepräsident des Festkomitees) lobte nach dem Auftritt die bemerkenswert gute Umsetzung der Idee zur Anfertigung der Kostüme. Charlotte Esser und Sarah Pesch hatten die aufwendige Kostüm- und Tiermaskenanfertigung federführend übernommen und konnten sich geschmeichelt fühlen. Der mit original Musik unterlegte Tanz, ausdrucksstarke Charaktere und eine übergroße durch den Saal schreitende Giraffe ließen den König der Löwen auf der Bühne des Vereinshauses  spürbar lebendig werden. Langanhaltender Applaus und Zugabe-Rufe waren der Dank der Zuschauer für einen grandiosen und unterhaltsamen Auftritt.

An diesem Abend wurden wir Zeugen eines mehrstündigen Programms, das am Ende zu Recht Standing Ovation erhielt. Und den Altgriechen darf widersprochen werden. „Alles bewegt sich fort und nichts bleibt“, doch die Erinnerung an das Besondere lebt, solange der Worringer Karneval lebt.


WorringenPur.de/03.03.2011
Bericht und Fotos: Heike Matschkowski
Redakt. & digit. Bearbeitung: Heike Matschkowski