Heimspiel für Prinz Bernd I. beim Sitzungsball
Rasantes Programm im kunterbunten Hühnerstall der KG Närrische Grielächer
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Köln-Worringen
Als Sitzungsleiter Michael Ligocki den Sitzungsball der KG Närrische Grielächer, der dieses Jahr unter dem Motto „Kunterbunter Hühnerstall“ stand, mit dem Lied „Su fiere mer dr Karneval…“ eröffnete, konnte er von der Bühne in einen vollbesetzten Saal blicken, in dem viele Jecken das Sitzungsmotto aufgegriffen hatten. Erster Höhepunkt des Abends war der triumphale und umjubelte Einzug Seiner Tollität Prinz Bernd I. mit seinem Hofstaat bei IHRER Gesellschaft, den Grielächern. Der Prinz genoss sicherlich diese emotionalen Momente, allerdings war sein strahlendes Lachen zunächst unter einer Maske - passend zum Motto des Abends- verborgen. Er entpuppte sich als Hahn im Korb. Auch die Damen des Hofstaates griffen das Motto auf und trugen Federmasken, der Hofnarr David kam als Küken und der weitere Sohn Christoph war der Fuchs im Hühnerstall. Prinzenführer Joachim Mattke scheuchte als Hühnerbauer den kunterbunten Hühnerhaufen durch den Saal.


Einmal mehr bedankte sich Prinz Bernd I. bei seinen Grielächern für die tolle Unterstützung. Das Motto des Sitzungsballs war auch schnell erklärt, verantwortlich dafür ist das (kunterbunte) Huhn RoBeDaCh, das auch auf der Bühne stand. Rolli (Bernds Vater, Prinz Rolli I., 1989); Bernd selbst sowie seine Söhne David und Christoph waren mit den Anfangsbuchstaben ihrer Vornamen Namenspate für das Huhn, das die symbolische Zustimmung seiner Familie zur Wahl zum Prinzen bedeutete.

Nachdem der Hofstaat Platz genommen hatte, ging es Schlag auf Schlag. Mit dem Aufzug des Kindertanzcorps, die zu den Klängen von „Schenk mir dein Herz“ tanzten, begannen die Spiele am Hofe Seiner Tollität. Applaus und Bravorufe, auch für die Trainerin Iris Krieger und die Betreuerinnen Silvia Garlip und Renate Jennen, waren der verdiente Lohn für einen gelungenen Auftritt der jüngsten Grielächer. Elke Peters begeisterte die Zuhörer mit dem stimmungsvollen Mottolied „Die Welt ist rund und kunterbunt…“, komponiert von Michael Ligocki und arrangiert von Ekkehard Isenberg.

Was dann folgte hat es auf Worringer Bühnen noch nicht gegeben: „Das verrückte Überdutzend“ brachte in knapp zwanzig Minuten eine komplette Prinzenproklamation auf die Bühne. Dabei wurde alles und jeder persifliert. Die atemlose Moderation durch Michael Hüsch, im besten Stile eines Dieter-Thomas Heck,und die rasanten Kostüm- und Personenwechsel, die knappe Andeutung von Büttenreden und Liedern ergaben eine Pripro im Zeitraffer, bei der aus Wurringe Alaaf aus „Zeitgründen“ Wulaaf, aus Prinz Kamelle Primelle und aus einer dreistufigen Rakete Knall Peng wurde.


Krumm & Schief interpretierten den Höhner-Klassiker „Kölsche Pass“, der am Ende zum Wurringer Pass mutierte. Dann kam eine Institution in die Bütt, die seit mehr als 30 Jahren bei den Grielächern auftritt: Angelika Lindlau, importiert aus Hackenbroich, als Frau Knubbelich. Sie hatte dann die Lacher mit den Geschichten von ihrem Dusseldier und dem traditionellen Kultwitz vum Mähdrescher auf ihrer Seite. Zeugten zu Beginn schon die Jüngsten von der guten Nachwuchsarbeit der Grielächer, wurde dies beim Auftritt des Jugendtanzcorps noch getoppt. 40 Beine wirbelten zu einem Brings-Medley über die Bühne und rissen die Zuschauer zu Beifallsstürmen hin. Die perfekte Choreografie wurde von den beiden Hofdamen Monique Kober und Hanna Jungk einstudiert, die zu Recht stolz auf ihre Mädels sein konnten.

Als besondere Überraschung für Seine Tollität kam dann ein Altmeister und Urgestein des kölschen Fasteleers auf die Bühne: Karl-Heinz Jansen als „Ne Tröötemann“. Als Büttenredner ist der 85jährige (!) eigentlich seit über 20 Jahren in der Karnevalistenrente, aber ganz lassen kann er vom Fasteleer doch nicht. Und so kamen die Besucher des Sitzungsballs in den Genuss einer grandiosen Büttenrede, mit Kalauern und spontanen Einlagen und selbstverständlich wurde, trotz zahlreicher Ankündigungen, sein legendäres Susafon auch dieses Mal nicht gespielt. Athletische Männerkörper zu klassischen Melodien des Balletts, diese Kombination bringen nur die Blattfeddere, das Männerballett der Grielächer, auf die Bühne. Sie überzeugten auch diesmal wieder mit ihrer filigranen Darbietung, einstudiert von ihrer Trainerin Brunhilde Schoel, die vom Publikum mit Zugabe-Rufen honoriert wurde. Gewohnt temperamentvoll forderte Susanne Kübler alle zum Bützen „Medden op de Schnüss“ auf.
Mit ihren Erlebnissen als Klingel & Pütz strapazierten Nicole Kohr und Tanja Kaminski die Lachmuskeln der Jecken. Die Haus- und Hofsänger unter der Leitung von Grielächer-Ehrenliterat Albert Kohr, brachten mit ihrem Schatzi-Medley die Jecken im Saal zum Mitschunkeln und Mitsingen. Ein weiterer Höhepunkt des Abends war der umjubelte Auftritt der Garde Seiner Tollität, dem Traditionstanzkorps der Grielächer. Perfekte Hebefiguren und waghalsige Wurfeinlagen, dazu eine perfekte Choreografie, einstudiert von den Trainerinnen, der Hofdame Sabine Ligocki und von Beate Meurer. Auch hier forderte das Publikum die Zugabe, die gerne gewährt wurde.

Als weitere Überraschung für Prinz Bernd I. trat die Worringer Kultband June 79 auf, die mit bekannten und beliebten Karnevalssongs den Saal noch einmal richtig zum Kochen brachte. Der auf die Prinzengattin umgeschriebene Titel „Du bes ming Stadt“ erzeugte zum Abschluss Gänsehautfeeling. Aber damit noch nicht genug. Dank eines Gönners traten dann zur Ehre Seiner Tollität und zur Freude des Publikums „Die jungen Trompeter“ auf, aufgehende Sterne am kölschen Fastelovendshimmel, die mit ihren Instrumenten kölsche Lieder interpretierten und für ein weiteres Highlight des rundum gelungenen Sitzungsballs sorgten, dessen Programm von den beiden Literaten der Grielächer, Dirk Kohr und Markus Kohr, hervorragend zusammengestellt wurde. Zu Klängen der Showband Confetti schwoften die Jecken dann bis in den frühen Morgen, nachdem Prinz Bernd I. mit seiner Frau Annelie den Tanz eröffnet hatte.


WorringenPur.de/18.01.2012 (hm)
Bericht: Detlef Friesenhahn
Fotos: Ralf Loesch
Redakt. & digit. Bearbeitung:
Heike Matschkowski