Elften im Elften Feier 2010:
Festkomitee Worringer Karneval
stellt Wolfgang Jansen als kommenden Prinzen vor
Zum Auftakt der Session wurden nicht das kleine Schwarze, sondern Litewka und diverse Kostüme aus den Schränken geholt

Köln-Worringen
Das Worringer Vereinshaus, stets liebevoll das Wohnzimmer Worringens genannt, füllte sich am vergangenen Samstag mit bunt kostümierten Menschen. An diesem Abend dominierten die Farben ruut un wiess, denn es war an der Karnevalsgesellschaft Große KG Köln Worringen e.V. ihren Mann, nicht fürs Grobe, sondern den Mann für Frohsinn und gute Laune em Fasteleer vorzustellen. Doch darüber später mehr.


Den Opener des Abends machte Doris Pesch mit dem Lied „dausend schöne Saache maache“, das Lied sollte Programm für den ganzen Abend sein. An dieser Stelle schon ein Kompliment an den Literaten des Festkomitees, der mit seinen Kollegen aus den angeschlossenen KGs und dem Männergesangverein, ein buntes und nie langweilig werdendes Programm zusammengestellt hatte.  Bewusst oder unbewusst, war wohl nur eine Büttenrede ins Programm genommen. Heinz Laufenberg war es dann, der mit einer gekonnt dargebrachten Reimrede, die Zunft der Worringer Büttenredner vertrat.
Gleichwohl hatte das gesprochene Wort Vorrang, denn der scheidende Prinz Arno I. nutzte den Abend um sich bei Gesellschaft, Familie und seinem närrischen Volk zu bedanken. Arno I., getrost kann man ihn den „natürlichen“ Karnevalsprinz der Herzen nennen, bedankte sich, sichtlich gerührt und wohl auch noch getragen von der Begeisterung die ihm während der gesamten Session entgegengebracht wurde, bei Untertanen, Hofstaat, Gesellschaft, Familie und in ganz rühriger Art bei seiner Frau, mit den Worten: „Silke ich liebe Dich“. Seinem Nachfolger, der noch anonym im Publikum feierte, wünschte er alles nur erdenklich Gute, aber vor allem den Spaß und die Freude, welche ihn durch die gesamte Session begleitet haben und noch heute in stillen Stunden rückblickend erfasse.

Die Veranstaltung war in Blöcken aufgeteilt, so konnte man zwischen den tänzerischen Darbietungen von

  • den MGV Dänzern, diese Formation trägt ihren Namen mittlerweile zu recht, denn neben dem Tanzpaar Katharina Zimmermann und Florian Meisenberg,  wurden weitere drei Tänzer neben den bisherigen „MGV Girls“ gesichtet.
  • dem Tanzcorps der KG Immerfroh, deren neues Tanzpaar, Sabrina Johns und Carsten Matschulla, tänzerisch überzeugen konnte und das Publikum zu wahren Beifallsstürmen hinriss.
  • dem Funkenkorps der großen Karnevalsgesellschaft in großer Besetzung.

und den Gesangsdarbietungen

  • der Gruppe Wurringer Jeföhl (Katharina Boes, Sabine Dittgen, Alina Hartmann und Alexandra Kern – Hartmann,) sie sang “Schön dat Do do bes”. War das bereits eine Hommage an das größte Geheimnis von Worringen???
  • der löstigen Allstars (Ingrid Büttgen, Gabi Hemmersbach, Marlene Höchler, Gisela Maier, Petra Schüller, Dagmar Stahlmann und Petra Zimmermann),
  • von Susanne Kübler – Haffke, getrost kann man sie die Callas von Wurringe nennen, denn sie brachte nicht nur  das Lied von Renate Fuchs „he Amigo spell“  dar, sondern sie geht auch als deren Doubel durch,
  • von Sarah Steven, rechtzeitig von einer Mandeloperation genesen, stimmte sie das Publikum mit „Mir fiere kölsche Fiesta“ auf die noch junge Session 2010/2011 ein,
  • des Männergesangverein, der den gesanglichen Schlusspunkt mit einem Potpourri kölscher Lieder setzte,

zu den Klängen von der Showband Confetti das Tanzbein schwingen oder einfach nur ganz gemütlich dem Klaaf frönen.

.

Die Zeit verging so im Fluge und als dann der Präsident des Festkomitee, Klaus Dittgen, den Aufzug einer Abordnung der großen Karnevalsgesellschaft ankündigte, harrte man gespannt der Dinge die da kamen.  Die Bühne füllte sich mit einer staatsen Anzahl von Menschen, in deren Mitte sicherlich der Prinzenanwärter weilte. Lies man die Äugelein gehen, konnte ein leicht Hibbeliger ausgemacht werden, der dann auch noch, wie verdächtig, einen Stab mit sich führte. Ja, das muss er sein. Klaus Dittgen lüftete das bis dato streng behütete Geheimnis und stellte Wolfgang Jansen vor, der nach seiner Proklamation als Prinz Wuschel I. sein närrisches Volk durch die Session 2010/2011 führen wird.

Zur Person Wolfgang Jansen:
Seit frühester Jugend der Großen KG und somit dem Karneval verbunden. Sein karnevalistischer Werdegang: Gesangsinterpret, für jeweils 3 Jahre Schrift- und Geschäftsführer sowie 9 Jahre Literat der Gesellschaft. Zehn Jahre Mitglied im Festkomitee Worringer Karneval, davon sieben Jahre als Literat des FK tätig.  Für einen waschechten Worringer und das ist Wolfgang Jansen (50), hat er natürlich auch einen Spitznamen. Da man ihn im Worringer Karneval schon immer nur mit seinem Spitznamen "Wuschel" kennt, hat er folgerichtig auch diesen Namen als Prinzennamen gewählt. Der Spitzname rührt aus seiner Kindheit und Jugend.

In den 60er Jahren gab es im WDR im Kinderprogramm ein Puppenspiel von und mit Peter Rene Körner. Figuren dieser Sendung waren Kaspar, die Großmutter und der Hund „Wuschel“. Diese Sendung begeisterte ihn, heute würde man sagen er wurde ein Hardcore-Fan, denn Wolfgang ließ alles stehen und liegen um diese Sendung sehen zu können. Als bald konnte er die Stimme und vor allem das Lachen des „Hundes namens Wuschel“ so gut nachmachen, das man ihm schnell den Spitznamen Wuschel gab. Mit seiner Gattin Andrea (43) geb. Loesch, Vorsitzende des Schnupfverein, Literatin der Großen KG und ein Spross der KG Närrische Grielächer, stellen sie den Prototypen einer knatschverdötschten Familie dar. Gekrönt haben er und Andrea das Ganze mit ihren Töchtern, drei an der Zahl, den Zwillingen Anne und Julia (18) sowie dem Nesthäkchen Silke (12). Allesamt sind in die Fußstapfen der Eltern getreten und begeisterten uns als Mitglieder der Dilldöppchen oder der Majorettengarde der Großen KG. Selbstredend haben sie auch das Sangestalent ihres Vaters geerbt. Somit ist folgerichtig, dass das Prinzenmotto seiner künftigen Tollität Prinz Wuschel I. lautet:

Met Kind und Kegel, Frau und Mann jon mer d`r Fastelovend an

Nachdem der künftige Prinzenschlager, dargebracht von Marietta Wirtz, verklungen war, begrüßte man tanzend den neuen Tag.


WorringenPur.de/16.11.2010 (hm)
Bericht: Dietmar Knüppel (aktualisiert:18.11.2010)
Fotos: Edgar Koch & Ralf Loesch