Leverkusener Autobahnbrücke A1 bei Merkenich - Teil 7
Größte und wichtigste Baustelle der Autobahn GmbH in NRW

Die feierliche Eröffnung der Leverkusener Rheinbrücke mit der BAB A1 fand am Sonntag, den 4. Februar um 13 Uhr mit einem Banddurchschnitt auf der Leverkusener Seite statt. Die Verkehrsfreigabe wurde von Oliver Luksic vom Bundesverkehrsministerium in Vertretung von Dr. Volker Wissing und dem Ministerpräsidenten des Landes Nordrhein-Westfalen Hendrik Wüst vorgenommen. Weitere Bundes- und Landtagsabgeordnete und Vertreter der Geschäftsführung der Autobahn GmbH waren anwesend. Zum Beispiel Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach, der Bürgermeister von Leverkusen, Uwe Richrath sowie Umweltminister Oliver Krischer. Leider gab es kein Brückenfest oder wenigstens eine Brückenbegehung für die Bevölkerung. Viele, die sich seit Jahren mit dem Brückenbau abfinden mussten, besonders die Bürger aus Merkenich und Leverkusen haben das bedauert.


Bereits seit 3 Monaten ist der 1. Teil der Leverkusener Brücke fertig. Seitdem wurde die Fahrbahn, die Leitplanken, die Schilderbrücken, der Lärmschutz und noch vieles mehr hergerichtet und montiert. An den Zufahrten zur Brücke sind die Waagen zur Überprüfung des Gewichtes der Lastkraftwagen wieder ausgebaut. Am Sonntag ab 15 Uhr wurde dann auch nach und nach der gesamte Verkehr über die neue Brücke freigegeben. Es gibt keine Gewichtsbeschränkungen (3.5 t) mehr. Die Geschwindigkeit ist auf 80 km/h beschränkt, da es nur eine kleine Mittelleitplanke und verengte Fahrspuren auf der Brücke gibt. Solange wird der Verkehr mit gelben Leitlinien über die neue Brücke geleitet.
Es führen jeweils 3 Fahrspuren über die Brücke. Die Lärmschutzwände im Bereich Merkenich sind 6,5 m hoch. Über dem Rhein sind 4 m hohe Glaswände. Die Brücke ist insgesamt 1068 m lang und die beiden neuen 2-beinigen Pylonen sind 55 m hoch. Die Schrägseilbrücke hat heute 64 Seile, früher waren es 16 Seile an den beiden einfachen Pylonen. Der neue Radweg auf der Nordseite ist 3,25 m breit. Die Zufahrt liegt an der Edsel-Ford-Straße gegenüber der Einmündung der Straße "Spoerkelhof“ an, wo sie früher auch war. Der alte Radweg auf der Merkenicher Seite ist nicht mehr benutzbar.

Spatenstich war Dezember 2017
Die Planungen für diese Brücke begannen schon 2014, nachdem feststand, dass die auftretenden Risse in der Brücke nicht mehr zu beherrschen sind. Für Fahrzeuge über 3,5 t war die Brücke später dann tabu . Der Spatenstich war dann am 14.12.2017. Leider verzögerte sich der Bau wegen minderwertige
r Stahlbauteile, deshalb musste eine neue Baumannschaft (SEH Engineering, Hochtief und Max Bögl), gefunden werden.

Die 60 Jahre alte Brücke ist nicht mehr befahrbar, da die Asphaltdecke schon abgetragen ist. Nach Rückbau der alten Stahlbrücke und der Betonvorlandbrücke mit allen Pfeilern wird an dieser Stelle ab Frühjahr 2025 eine zweite Zwillingsbrücke gebaut. Dann läuft hoffentlich ab dem Herbst 2027 der Verkehr ohne Beschränkungen über beide Brücken.

Eine weitere Rheinüberquerung macht aber weiterhin Sorgen. Die Langel - Hitdorfer Fähre hatte im letzten Jahr mehrere technische Probleme und fiel öfters aus. Nachdem am 05. Dezember letzten Jahres auch noch die Steuerung ausfiel, wurde die Fähre in den Niehler Hafen geschleppt. Dort liegt sie heute noch. Da sie wahrscheinlich nicht mehr zu reparieren ist, kommt der Vorschlag aus Leverkusen, eine elektrische Fähre für Fußgänger und Radfahrer anzuschaffen. Das findet aber keine Gegenliebe bei den Landwirten und vielen Anwohnern.


WorringenPur.de/05.02.2024
Bericht & Fotos: Landschaftswart Herbert Jansen
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski