Halbzeit beim Bau der Biogasanlage am Randkanal
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Hackenbroich/Worringen/Roggendorf
Im Mai wurde der 1. Spatenstich für die Biogasanlage Randkanal Nord in Roggendorf- Thenhoven direkt am Randkanal an der Grenze zu Hackenbroich vollzogen. Bauherr ist die Rhein Energie Köln, die hier 4,5 Mill. Euro investiert.  Die Anlage zeigt schon deutlich ihre Ausmaße. Die 2 großen Gärrestlager, die 2 Fermenter (Rührbehälter) und die 3 Fahrsilos worin der Mais eingelagert wird, sind im Rohbau fertig. Die Technikräume und das Blockheizkraftwerk sind noch nicht zusehen. Zur Zeit werden die Behälter isoliert und dann werden die Dächer montiert.

Die Strom- und Wärmeübernahme erfolgt durch die evd Dormagen, die damit Strom für 3000 Haushalte erhält und die Wärme in ihr Fernwärmenetz in Hackenbroich Süd einspeist. Die Anlage wird mit 20.000t Mais aus der Region betrieben, der von etwa 19 Landwirten im Umkreis von 10km angebaut wird.

Der Mais wird in der Anlage in 3 Fahrsilos gelagert und täglich mit einem Radlader über eine Annahmeanlage mit Schneckenförderer und einer Pumpe in die Gärbehälter (Fermenter) gegeben . Hier wird die Maissilage bei 40°C gerührt und gepaddelt. Dabei zersetzen Bakterien die Silage und es entsteht ein Faulgas aus Methan, Kohlendioxid, Wasserdampf und noch einige andere minimale Restgase. Nach  einer Gaswäsche leitet man das Biogas in ein Blockheizkraftwerk. Das  Blockheizkraftwerk besteht aus einem Gasmotor, der einen Generator antreibt, welcher den Strom erzeugt. Die Abwärme des Motors wird zu 30 % für die Beheizung der Fermenter benutzt und der Rest geht über eine Leitung zum Fernheizwerk der evd in Hackenbroich, wo auch der Strom eingespeist wird. Durch diese Kraft- Wärmekopplung ist diese

Anlage besonders effizient und erspart der Umwelt jährlich 7000t Kohlendioxid. Die Gärreste aus dem Gärbehälter werden in den beiden Gärrestlagern zwischengelagert, bis sie wieder auf die Felder als wertvollen Dünger ausgebracht werden.

Die diesjährige Maisernte wird schon bald in den Fahrsilos eingelagert und Ende des Jahres ist die Inbetriebnahme der Anlage geplant.


WorringenPur.de/22.08.2011
Bericht und Fotos: Landschaftswart Herbert Jansen
Quellennachweis: Rhein Energie, BioConstruct
(s. auch 1. Bericht in “Politik der Region” vom 22.02.2010)
Redaktionelle & digit. Bearbeitung: H. Matschkowski



















Der Natur auf der Spur mit WorringenPur
Mit dem Rad zum Hügelgrab im Chorbusch
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Wir beginnen die Beschreibung des Weges am Golfplatz in Köln-Roggendorf. Die Anfahrt dahin erfolgt über die Hackenbroicher Straße und hinter der Bahn gleich links ab über den Radweg der Ineos oder über die St. Tönnisstraße unter der Bahn durch und dann nach rechts. Der Fuhrter Weg, die Verlängerung des Hackhauser Weges führt an der Tennisanlage nicht mehr über die Bahngleise. Man beobachtet immer wieder Personen auch mit Fahrrad, die das offensichtlich noch nicht wissen?! Die Roggendorf-Thenhovener fahren direkt über den Parallelweg zum Golfplatz. Hier am Golfplatz ist die letzte Möglichkeit einer Einkehr.


Wir nehmen den Fuhrter Weg zwischen Golfplatz und Ineos Tanklager in Richtung Westen. Dieser Weg wurde als Fahrradausgleichstrecke für den Fortfall der Kruppstraße ausgebaut. Er ist bekannt für die Verteidigungsattacken eines Mäusebussard Pärchens, das hier seinen Horst hat. Wir biegen an der Alarmsirene für Roggendorf-Thenhoven nach rechts ab immer am Werkszaun entlang bis zum Kölner Randkanal. Hier sehen wir das Einlaufwerk, ab hier verläuft der Kanal unter der Erde bis er dann am Ende der Dornstr. in den Worringer Hafen fließt. Das Wasser stammt aus der Grundwasserabsenkung der Tagebaue Rheinbraun im Westen von Köln. Wir unterqueren die Autobahn und sehen vor uns schon die Biogasanlage der Rheinenergie Köln. Eine Beschreibung dieser Anlage kann man hier nachlesen. Unter den grünen Planen liegt die Maissilage, also der Vorrat bis zur nächsten Ernte.

An der Roggendorfer Str. wechseln wir auf die andere Seite des Randkanalbegleitweges. Hier an der Kreuzung

sieht man auch den alten Grenzstein Hackenbroich /Köln. Der nächste Ort ist Hackhausen (seit 1080). Am Ende dieses Weges steht wieder ein Grenzstein und eine kleine Kapelle. Wir biegen nach links Richtung Roggendorf ab. Rund um Hackhausen sieht man eine Pferdeweide neben der anderen. Südlich von hier sollte vor 40 Jahren einmal die Pferderennbahn aus Weidenpesch hinziehen. Hier an der Schloß-Arff-Straße liegt auch das Schloß Arff. Es ist im Rokoko Stil erbaut und war früher ein Wasserschloß. Die Wassergräben wurden vom Pletschbach gespeist. Die Gräben sind heute zugeschüttet und auch das

Pletschbachbett führt hier im Chorbusch kein Wasser mehr. Das Schloß steht heute zum Verkauf. Wer nicht so viel Geld hat, kann es auch für seine Feste mieten.
Am Ende der Straße biegen wir rechts ab wieder auf den Further Weg mit dem Haus Furth, ebenfalls ein Reiterhof. Hier wo der Chorbusch auf der rechten Seite beginnt, kann man noch den Pletschbach erahnen. Einen Rest des Brückengeländers ist noch zu sehen.

Direkt beim Waldparkplatz biegen wir an der Schranke in den Chorbusch ab. Der Chorbusch ist zum größten Teil Kölner

Stadtgebiet und reichte früher bis nach Knechtsteden. Bei der Gebietsreform 1969 wurde der nördliche Teil und auch die Blechhofsiedung der neuen Stadt Dormagen zugeschlagen. Der Chorbusch war schon immer ein Ausflugsziel für den Kölner Norden und den Norden des Kreises Bergheim. Am meisten war im Mai los, wenn die Maiglöckchen blühten. Damals gab es noch das Lokal Fichtenhain in Hackhausen, wo man sich stärkte, eh es dann wieder Richtung Heimat ging. Der Chorbusch ist mit dem Vorrücken der Rheinbraun Tagebaue immer trockener geworden, früher floss hier mal ein Rheinarm. An mehreren Stellen wird zurzeit Wasser zugeführt, um einige Fechtstellen zu erhalten. Der Pletschbach entsprang in der Nähe vom Kloster Knechtsteden. Im 18. Jahrhundert wurden hier im Knechtstedener Wald noch Wölfe geschossen. Heute ist der Chorbusch Naturschutzgebiet und FFH-Gebiet. Nähere Einzelheiten, Erklärungen und Verhaltensweisen stehen auf den Schildern z.B. hier am Parkplatz. Oft kann man hier im Naturschutzgebiet auch Rehwild oder Wildschweine sehen. Man darf auch hier im Naturschutzgebiet die Wege nicht verlassen, aber es gibt genug davon, anders als im Worringer Bruch.

Unser weiterer Weg schlängelt sich leicht durch den Wald. Es ist ein Mischwald aus Stileichen, Hainbuchen, Erlen und Eschen. Seltener sind Fichten, Kiefern, Lärchen und Tannen. Im Laufe des Jahres sieht man viele Waldpflanzen allen voran Busch-Windröschen, Maiglöckchen, Waldmeister, Veilchen und diverse Farne. An der 1. Kreuzung nach 700 Metern, ab Schlagbaum gerechnet, biegen wir nach links ab (Kennzeichnung S1). Hier auf der linken Seite ist eine Naturwaldzelle, in die nicht eingegriffen wird, um die natürliche Entwicklung zu

beobachten. Nach 400 Metern am Ende der Naturwaldzelle biegen wir nach rechts ab. Nach weiten 600 Metern sehen wir auf der linken Seite 20 Meter abseits des Weges einen kleinen flachen Hügel, 10 m Durchmesser und 1,5 m hoch das Hügelgrab. Es stammt voraussichtlich aus der Zeit 1000 v. Chr. und wurde 1926 geöffnet. Es gibt noch weitere Grabstätten hier, die aber nicht so gut erhalten sind.
Sie haben Ihr Ziel erreicht.

Von hier aus kann man im Süd/Westen den Golfplatz Lärchenhof besuchen oder nach Norden das Kloster Knechtsteden und über die Stommeler Straße Richtung Hackenbroicher Waldsee und weiter zum Tannenbusch. Viele Wege kreuzen den Chorbusch und manche Wegweiser geben immer neue Ziele an, so z. B. den Weg zum Media Park Köln. Wer mit dem Auto fahren möchte, fährt bis zum Waldparkplatz am Haus Fuhrt und macht den Rest zu Fuß, oder gleich alles zu Fuß über die St.Tönnisstraße. Die einfache Streckenlänge beträgt 7,7 km ab Heimatarchiv Worringen(nahe Zillikensplätzchen/heutiger St. Tönnisplatz).
Wer nach GPS den Weg fahren will, die Zielkoordinaten sind Nord 51° 03’ 03,0’’ / Ost 006° 47’ 41,4’’.
Auch hier der Hinweis: Es gibt jedes Jahr Waldführungen mit dem hiesigen Förster Herrn Theo Peters, die Termine kann man aus der Tagespresse erfahren.


WorringenPur.de/05.04.2012
Bericht und Fotos: Landschaftswart Herbert Jansen
Quellennachweis: 2 Fotos von Hubert Kriesinger wurden
dem Buch Almanach für den Kreis Neuss 1980 entnommen.
Redakt. & digit. Bearbeitung:
Matschkowski




Neue Bänke am Rheinufer &
Putzaktionen der Rheindörfer

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Immer wieder hörte man Klagen über Müll am Rhein und fehlende Bänke. Auf Initiative von Heinz Fuhs aus Worringen stellte das Amt für Landschaftspflege und Grünflächen am Rhein zwischen dem alten Fährweg und dem Wehrtweg 2 Bänke auf. Vielen Dank für die vielen

Wehrtweg

Heinz Fuhs auf einer Bank

Telefonate und der Einsatz hat sich gelohnt. Wir hoffen jetzt auf große Resonanz und dass hier viele Worringer einen Plausch halten können. Von hier aus kann man auch die heimische Vogelwelt beobachten.

Hoffentlich bleibt es rund um die Bänke auch sauber. Abfalleimer und deren Leerung sind hier nicht eingeplant. Abfälle bitte wieder mit nach Hause nehmen oder bis zum Rheindamm mitnehmen, denn hier stehen an allen Bänken Abfalleimer, die wöchentlich von der AWB geleert werden. Der Einweggrill muss auch wieder mit zurück.
Letzte Woche haben freiwillige Helfer unter der Regie der Bürgervereine Worringen, Langel /Rheinkassel und Merkenich die Landschaft rund um ihre Orte von Müll gesäubert. Hier auch vielen Dank an alle Helfer und Vereine, die sich angeschlossen hatten.

Wer größeren Müll hat, der nicht in die Tonne passt, hat immer noch die Möglichkeit seinen Abfall nach Ossendorf, Butzweiler Str. 50 gegenüber von IKEA in die Sammelstelle der Abfallwirtschaftsbetriebe der Stadt Köln zu bringen. Annahme von 8.00-20.00 Uhr,  Sa.8.00-16.00 Uhr. Hier kann man auch Elektroschrott, Gartenabfälle, Holzabfälle, Fließen, Steine und

Müllsammeln in Merkenich, Langel/Rheinkassel und Worringen

dergleichen kostenlos hinbringen. Infos unter www.awbkoeln.de.

Wer einen Müllhaufen in der Natur findet, rufe bitte Tel.: 0221 - 9222224 an oder per Internet an wildermuell@awbkoeln.de. Hier gibt man nur Ort, Menge und Sorte an. Oft kommt dann auch die Müllpolizei der AWB mit und sucht nach dem Verursacher. Noch einen Hinweis an unsere Hundehalter. Ein Hundekottütenspender steht neben der Kath. Kirche auf dem St. Tönnisplatz in Worringen. Im Naturschutzgebiet die Hunde bitte an der Leine halten oder direkt am Fuß. Zur Zeit brüten die Bodenbrüter, der

Die Naturschutztafel und Tünnes und Schäl

Hund kriegt nicht den Vogel, aber in der Zeit wo der Hund mit dem Vogel Ablenkungsspiele treibt, greift sich oft ein Rabe oder eine Elster eines der Eier. Eine Liste der Bodenbrüter, die zur Zeit am Rhein brüten, kann man sich auf der Naturschutztafel zwischen Worringen und Langel am Rhein bei km 707 ansehen.

Die Brücke über den Wehrtweg an der B9 ist jetzt endlich fertig und wieder Richtung Rheinaue passierbar. Leider ist der Wehrtweg als Fahrweg für die Stadtentwässerungsbetriebe mit grobem Schotter ausgebaut worden. Das behindert Radfahrer, Spaziergänger und Leute mit Kinderwagen. Hier sind mittlerweile viele Anfragen von Heinz Fuhs an die Stadt Köln gemacht worden, aber leider fand sich noch keiner, der hier etwas feineren Splitt aufträgt.


WorringenPur.de/30.04.2012
Bericht & Fotos: Landschaftswart Herbert Jansen
Redakt. & digit. Bearbeitung:
Heike Matschkowski
























Offene Tür in der Biogasanlage
Randkanal Nord in Köln Roggendorf
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Köln-Roggendorf
Direkt an der Autobahn A 57, am Kölner Randkanal, der hier die Grenze zu Dormagen bildet, steht inmitten eines Maisfeldes, die neue Biogasanlage für erneuerbare Energien der Rheinenergie Köln. Im Umkreis von 10 km wächst in den Feldern auf 100 Hektar 20.000 Tonnen Biomasse, die diese Anlage pro Jahr benötigt. In Zukunft beschränkt das Erneuerbare-Energien-Gesetz den Einsatz von Energiemais auf 60 %, der Rest wird Grünroggen, Grasschnitt und eine neue mehrjährige Pflanze die Silphie aus Nordamerika sein. Die Pflanze wächst 10 Jahre durch und kann so mehrfach geerntet werden. Zur Zeit läuft ein Feldversuch auf 2 Hektar mit dieser 2 m hohen gelbblühenden Energiepflanze. Der Biomais beansprucht 3 % der vorhandenen Ackerfläche und wird im September innerhalb von 2 Wochen mit Spezialmaschinen geerntet. Neben Biomais wird in unserer Region auch noch Futtermais angebaut.

Die Biomasse wird auf dem Gelände der Biogasanlage in drei Silos gelagert. Täglich wird die Anlage mit ca. 43 Tonnen gefüttert. In den Fermentern gärt bei 40° Celsius die Silage und es entstehen täglich 520 qm Methangas. Ein Gasmotor mit 10 Zylinder und 52 Liter Hubraum, das entspricht ca.30 Pkw Motoren, treibt einen 10.000 Volt Generator. Hier wird Strom für 3.000 Haushalte und aus der Abwärme des Motors Fernwärme für 1.000 Wohnungen in Hackenbroich erzeugt. Durch die Kraft/Wärmekopplung und dem Verbund mit dem Fernheizwerk der EVD in Hackenbroich können so 42 % Wirkungsgrad erreicht werden. Das sind 1,2 Megawatt elektrische Energie und die gleiche Menge an Warmwasser. Übrig bleiben die Gärreste von 17.000 Tonnen, die in 2 Silos gelagert werden und als Flüssigdünger (90 % Wasser) von den Landwirten übernommen werden. Alle Messwerte laufen auf einem Bildschirm zusammen und werden in der Zentrale der Rheinenergie überwacht. Von diesem regionalen Kraftwerk im Kölner Norden profitieren nicht nur die Strom- und Wärmekunden, sondern auch die 16 Landwirte aus dem Kölner Norden, die diese Anlage mit dem Rohstoff versorgen. Gleichzeitig werden jedes Jahr 7.000 Tonnen Kohlendioxid gegenüber fossilen Brennstoffen eingespart.
Viele Worringer, Roggendorfer/Thenhovener und Hackenbroicher Bürger waren der Einladung zum „Tag der offenen Tür“ gefolgt. Thomas Saure, der Projektleiter, erklärte bei einem Rundgang die Funktion der Anlage. Für Kinder und Erwachsene gab es noch allerhand Spielchen, Speisen, Getränke und natürlich Popcorn, das andere Maisprodukt.

Wer wollte, konnte mit einem Elektrorad, E-Roller oder E-Auto zum benachbarten 2 km entfernten Fernheizwerk der EVD, die 50 %ige Tochter der Rheinenergie, nach Dormagen fahren und bei einem Eis auch diese Anlage kennenlernen.


WorringenPur.de/03.09.2012
Bericht und Fotos: Herbert Jansen
Daten und Fakten Rheinenergie AG
Redakt. & digit. Bearbeittung:
Matschkowski