Stadt Köln informiert:
Worringer Rheinaue: Kompromiss gefunden
Treidelpfad wird in Teilen wieder geöffnet

Im Konflikt um die Nutzung der Worringer Rheinaue gibt es einen Kompromiss: Der Stacheldraht wird entfernt und durch Elektrodraht oder Litze ersetzt. An der nordwestlichen Grenze des Naturschutzgebietes in Höhe von Rheinkilometer 709 wird der Weidezaun dem Pfad in Richtung Rheinufer folgend schräg zurück versetzt. Die Rinderweide bleibt auf die Wiese jenseits des Treidelpfades begrenzt, dadurch bleibt der Treidelpfad begehbar. Der Zaun an der Uferseite dieser Weide wird entfernt. Eine Begehung der Uferbereiche darf gemäß den Festsetzungen des Naturschutzgebietes dennoch nicht auf breiter Front stattfinden.

Der Treidelpfad Richtung Langel wird für die stille Erholung geöffnet, die Weide verläuft beidseits des Weges. In einem circa 20 Meter langen Teilbereich quert der Treidelpfad die Weide, so dass die Rinder Zugang zum Wasser bekommen. Der Weg wird durch Drängelgitter, die für die Rinder nicht passierbar sind, gesichert. Aus Gründen des Natur- und Artenschutzes darf der Pfad nicht verlassen werden, das Ufer ist nicht begehbar. Hunde sind auf diesem Weg nicht erlaubt. Der obere Weg jenseits der Weiden bleibt erhalten und ist allgemein zugänglich. Die Wege im Gebiet werden eindeutig gekennzeichnet. Unabhängig von der Ausgleichsmaßnahme sind im gesamten Naturschutzgebiet das im Landschaftsplan seit 1991 geltende Wegegebot sowie die Anleinpflicht für Hunde unbedingt einzuhalten.

In der Worringer Rheinaue wird seit Ende April 2019 das Beweidungskonzept aus dem Pflege- und Entwicklungsplan, einer Fachplanung für die beiden Naturschutzgebiete zwischen Worringen und Merkenich, umgesetzt. Die Beweidung der Aue auf den Wiesen zwischen Worringen und Langel ist eine Ausgleichsmaßnahme im Planfeststellungsverfahren für den Bau der Leverkusener Autobahnbrücke und wird von StraßenNRW ausgeführt. Die Maßnahme dient dem Naturschutz und der Beruhigung von Flächen, auf denen streng geschützte Wiesen- und Ufervögel ihre Brutplätze anlegen.

Die Einzäunung der Weideflächen umfasste über längere Strecken auch den Treidelpfad, wodurch die Wegeverbindungen bei Worringen unterbrochen wurden. Dies hat zu großem Unmut in der ansässigen Bevölkerung geführt. Der zur Sicherung der Rinder angebrachte Stacheldraht trug zusätzlich zur massiven Ablehnung der Maßnahme bei. Bei einer Informationsveranstaltung von StraßenNRW unter Teilnahme von Vertreterinnen und Vertretern der Stadt Köln äußerte die Bevölkerung ihr Unverständnis für das Projekt. Vor Ort wurden die Zäune mehrfach zerstört, sodass ein Ausbrechen der Rinderherde, in der auch ein Bulle mitläuft, befürchtet werden musste.

Auf der Suche nach einem Kompromiss, der die Belange der Worringer Bevölkerung stärker berücksichtigt, fanden Abstimmungen zwischen Vertreterinnen und Vertretern der Bezirksregierung als genehmigende Behörde für das Planfeststellungsverfahren, von StraßenNRW, der Stadt, des Bürgervereins Worringen, der Bezirksvertretung für den Bezirk Chorweiler sowie des Ausschusses für Umwelt und Grün statt. Den Rahmen für den Kompromiss bildet neben den Interessen der Bevölkerung der rechtskräftige Planfeststellungsbeschluss, der den Ausgleich in der Worringer Rheinaue festschreibt, sowie die Festsetzungen des Landschaftsplans für das Naturschutzgebiet in der Worringen Rheinaue.

Der erzielte Kompromiss wurde in der Sitzung der Bezirksvertretung Chorweiler (27. Juni 2019) vorgestellt und zustimmend zur Kenntnis genommen.


WorringenPur.de/03.07.2019
Pressemitteilung der Stadt Köln
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski