Abschied vom Altenheim: die Bewohner ziehen nach Ehrenfeld und das E-THü-Haus wird abgerissen
 
Caritasverband plant modernes Seniorenzentrum für Worringen mit zusätzlichen altengerechten Wohnungen

Aktueller umbruch ab 20.09.2009Die Redaktion der Kath. Pfarrzeitung “umbruch” führte bzgl. des Worringer Altenheims ein Interview mit den Leiterinnen des Elisabeth-von-Thüringen-Hauses Susanne Klimecki und Kirsten Tokarek. Die Veröffentlichung erfolgt mit freundlicher Genehmigung exklusiv vorab auf WorringenPur, wofür wir uns ausdrücklich bedanken. Die aktuelle Ausgabe der Pfarrzeitung “umbruch” mit dem Titel “Herbstzeit im Pfarrverband“ und weiteren aktuellen,  spannenden Themen wird voraussichtlich am 20.09.2009 in alle Haushalte verteilt.


Über den Dächern von Worringen – die Leiterinnen
des Altenzentrums

Schon seit einiger Zeit wird im Pfarrverband von Veränderungen im Altenheim Worringen gesprochen. Können Sie uns erläutern was in näherer Zukunft passieren wird?
Weil der Wunsch nach Einzelzimmern und einem höheren Wohnkomfort gestiegen ist, wären erhebliche Umbaumaßnahmen notwendig geworden. Im laufenden Betrieb hätte das aber zu erheblichen Belastungen für Bewohner und Mitarbeiter geführt. Der Träger, der Caritasverband, hat deshalb entschieden ein neues Altenheim zu bauen. In Ehrenfeld war schon länger ein Neubau vorgesehen, dieser wird zunächst realisiert und dient für die Bewohner des E – Thü – Hauses als komfortabler neuer Wohnort. Anschließend wird der Altbau in Worringen abgerissen und als modernes Caritas-Altenzentrum neugebaut.


Wann wird der Umzug sein? Wer wird mit dabei sein?
Der Umzug ist für das Frühjahr 2010 geplant, anvisiert ist der Monat Juni. Es gibt noch keinen genauen Umzugstag, aber er wird rechtzeitig genug bekannt gegeben. Alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden die Möglichkeit haben mit nach Ehrenfeld in das Caritas-Altenzentrum Kardinal-Frings-Haus zu ziehen, ebenso natürlich alle Bewohner, wenn sie es wünschen. Sie werden bevorzugt aufgenommen, es steht aber auch jedem frei, in ein anderes Altenheim zu wechseln, z. B. nach Dormagen.

Wird ein Wechsel in ein anderes Altenheim so ohne weiteres möglich sein?
Ja, denn wir werden mit der Kündigungsfrist sehr kulant und flexibel umgehen, das ist selbstverständlich. Die verbleibenden freien Plätze in Ehrenfeld sind für die Menschen dort vorgesehen. Strategie und Kernprinzip im Caritasverband ist die


„Warum müssen wir eigentlich umziehen?” Susanne Klimecki beantwortet die Fragen der Bewohner

Gemeinde – und Sozialraum bezogene Errichtung von Altenzentren und Betreuung von alten und hilfebedürftigen Menschen. Vorrangig sollen also Bewohner aus Ehrenfeld und aus Worringen einziehen können. Nach Fertigstellung des neuen Altenzentrums in Worringen besteht für die Worringer natürlich die unkomplizierte Möglichkeit des Rückzuges.

Was erwartet die Bewohnerinnen und Bewohner im Altenzentrum in Ehrenfeld?
Die Bewohner werden in Wohngruppen mit je 10 Bewohnern wohnen, in denen sich auch der Alltag abspielt. Es gibt Wohnküchen mit Essbereichen, und auch gemütliche Sitz- und Ruhezonen. Jeder wird in Einzelzimmern wohnen, die selbst gestaltet und möbliert werden können. Für Menschen mit Demenzerkrankung gibt es Wohnbereiche mit beschütztem Garten. Außerdem können gemeinsam die Cafeteria, ein Mehrzweckraum, die Hauskapelle und die Außenanlagen mitbenutzt werden.

In der Zwischenzeit wird hier neu gebaut, ist genügend Platz für ein neues Altenheim vorhanden?
Ja, denn es wird auf dem gleichen Grundstück geplant. Konzeptionell entspricht die Planung der im Bau befindlichen Einrichtung in Ehrenfeld. Es wird kleine Wohngruppen für 60 Bewohnerinnen und Bewohner in Einzelzimmern geben.. Die 10 Bewohner in einer Gruppe haben die Möglichkeit beim Essen mitzuwirken, z. B. bei der Auswahl der Gerichte und beim Kochen. Wer sich darüber hinaus hauswirtschaftlich beteiligen möchte, z. B. bei der Wäschepflege wird auch dazu die Gelegenheit haben. Das ist zwar in der jüngeren Generation häufig verpönt, aber ältere Menschen machen das sehr gerne und besonders Frauen, die 70 Jahre den Haushalt geführt haben sind froh, wenn sie noch etwas machen können. Es geht maßgeblich darum, Selbstständigkeit und


Mitten in Ehrenfeld entsteht ein neues Altenzentrum


Der Grundriss des neuen Altenzentrums in Ehrenfeld (Kardinal-Fringshaus) zeigt die großzügige Planung

Fähigkeiten zu erhalten und Mitwirkung an der Tagesgestaltung zu fördern.

Auch in Worringen wird es beschützte Bereiche für demente Bewohner geben, in denen sie sich frei bewegen können, innen wie außen, ohne sich zu verlaufen. Der geschlossene Außenbereich ist so gestaltet, dass sie dort jederzeit freien Zugang haben und sich gefahrlos dort aufhalten können. Es werden Hochbeete angelegt und ungiftige Pflanzen angebaut. Die Pflegeschwerpunkte des Hauses werden, wie im Kardinal- Frings- Haus  Demenz und Palliativ sein.

In der Planung sind zusätzlich 20 altengerechte Wohnungen für Paare und Alleinstehende vorgesehen, die dem Altenzentrum angeschlossen sein werden. Dort werden zahlreiche Serviceleistungen angeboten, bevorzugt hauswirtschaftliche Unterstützungen, wo keine pflegerischen Leistungen notwendig sind. Der hauswirtschaftliche Teil nimmt ja großen Raum ein: aufräumen, reinigen, kochen, einkaufen usw. Für viele alte Menschen ist das eine Herausforderung bzw. Überforderung geworden. Sie werden in der angebotenen Wohnform die Möglichkeit zu längerer Selbstständigkeit haben.

Wenn dann Pflege benötigt wird, kann ein ambulanter Pflegedienst gebucht werden. Aber zunächst einmal sind die Bewohner in den altengerechten Wohnungen selbständig und autark. Sollte die Pflege– und Hilfebedürftigkeit vorrangig werden und nicht mehr in der Wohnung möglich sein, so bieten wir für die Mieter die Sicherheit, dass sie bevorzugt in das  Altenzentrum einziehen können.

Es ist also kein betreutes Wohnen …?
Richtig, denn es wird altengerechtes und selbständiges Wohnen sein. Es können aber diverse, das Leben erleichternde, zusätzliche Dienste bestellt werden, wie Wäscheversorgung, Reinigungsservice, Mahlzeitenversorgung.

Wie ist die Parkplatzsituation in Ehrenfeld?
In begrenzter Anzahl stehen den Besuchern und Mitarbeitern Parkplätze direkt an der Einrichtung und auf dem benachbarten Gelände der Caritasverband Geschäftsstelle zur Verfügung.

Mit öffentl. Verkehrsmittel erreicht man das Altenzentrum Kardinal – Frings – Haus in Ehrenfeld sehr gut, z. B. ab S-Bahn Worringen mit S 11 bis Haltestelle Hansaring, dann weiter mit S 12 bis Haltestelle Ehrenfeld, von dort 5 Minuten zu Fuß (Gesamtfahrzeit 39 Minuten).

Wie lange werden die Worringer Bewohner in Ehrenfeld sein?
Die Planung des Neubaus in Worringen sehen eine Fertigstellung bis spätestens 2012 vor, d.h. die Worringer Bewohner würden ca. zwei Jahre in Ehrenfeld wohnen.

Weitere Informationen zu den Caritas-Altenzentren in Köln finden Sie unter

WorringenPur.de/14.09.2009 (hm)
Interview und Fotos: Diakon Matthias Gill