Menschen
Nachruf
Ein Leben für den Sport - Heinz Krechel verstorben
(*08.04.1933   +29.12.2024)

Über viele Jahrzehnte, ja eigentlich zeitlebens, hat er sich für den Fußball und die Wandergruppe in Worringen eingesetzt; uneigennützig und engagiert, was ihm bei seinen Sportkameraden und seinem Umfeld durch die ihm eigene menschliche Art und Umgangsform viele Freunde Heinz Krechelgeschaffen hat. Nun ist Heinz Krechel kurz vor dem Jahresende 2024 im Alter von 91 Jahren an den Folgen einen unglücklichen Sturzes verstorben.

Bereits 1946, mit 13 Jahren hing sein Herz am „Ballspiel-Verein Worringen“ (BVW), und hier durchlief er ab der C-Jugend alle Jugendmannschaften, bis zur 1. Mannschaft, in der er bis 1968 spielte. Schon 1958 begann er als Jugendleiter seine Funktionärslaufbahn, ein Amt, das er bis 1982 als Fulltime-Job bekleidete.
Vielen Worringern, die in der Fußballjugend aktiv waren, ist die Familie Krechel, denn diese war komplett in das

Geschehen rund um den Ball eingebunden, noch in guter Erinnerung. Mit seiner Ehefrau Christel betreute er zahllose Jugendmannschaften, nicht nur auf dem Platz, sondern auch danach, wenn es um die Betreuung oder Beköstigung im Clubhaus, in der sogenannten “Baba”, neben dem Aschentrainingsplatz ging. Unzählige schmutzige Trikotsätze wurden zum Härtetest der Familienwaschmaschinen, denn auch hierfür fühlten sich Christel und Heinz Krechel verantwortlich.
In guter Erinnerung bleiben allen Beteiligten auch die zahlreichen, insgesamt 29 Ferienfahrten, die Heinz Krechel selbst oder über den Landessportbund vorbildlich und bis ins letzte Detail organisierte und an denen bis zu 120 Jugendliche und Betreuer teilnahmen. Und zwischendurch zog er noch mit seinem Ford-Transit am Wochenende einen großen Rechen hinter sich her, damit der Aschenplatz für das nächste Spiel wieder spielbereit war.
1969 begann er seine Karriere als Schiedsrichter, ein Amt, das er bis zum Jahre 1990 bekleidete. Er selbst bezeichnete sich als konsequenten Schiedsrichter, was nicht immer alle Spieler begeisterte, und so gab es auch Spieltage, an denen er den Platz mit Blessuren verließ.

Viele Worringer werden sich zusätzlich noch an die zahlreichen Wandertage erinnern, die von der SG Wandergruppe über viele Jahre in der Worringer Rheinaue oder im Worringer Bruch organisiert wurden. Insbesondere die aufwändig und einzeln hergestellten “Poppeköpp” kamen bei den Teilnehmern der Wandertage sehr gut an.Hierzu wurden mit Genehmigung des Kölner Hänneschen-Theaters die Figuren der Hänneschen

Puppen in Porzelin einzeln gegossen und von Hand bemalt. Ein enormer Zeitaufwand, den Krechel zunächst alleine, dann aber mit einem Team der Wandergruppe über Monate vor dem Wandertag betrieb. Die erste Ausgabe, die er noch alleine fertigte, war der “Tünnes”, von dem er 1.500 Exemplare anfertigte.

Regelmäßig und mit großer Leidenschaft nahm er über viele Jahre an den Skatturnieren seines Worringer Skatclubs teil. Dieses Hobby betrieb er bis ins hohe Alter in seinem Lieblingslokal bei “Moni” (Haus Schlösser). Auch sein zwischenzeitlicher Wohnort in Koblenz hielt ihn hiervon nicht ab.

Beruflich kam Heinz Krechel aus der Fernmeldetechnik und bereits in den frühen Jahren der Erdölchemie Worringen fand er hier zur Abteilung der “Betriebskontrolle”, später “Prozessleittechnik”. Hier betreute er 34 Jahre bis zum Ruhestand im Jahre 1993 die elektrischen und pneumatischen Einrichtungen der EC-Tankläger. Auch die ehemaligen Arbeitskollegen erinnern sich gerne an die umgängliche und kollegiale Art von Heinz Krechel.
Im Ruhestand verkaufte er sein Haus in Worringen und wohnte zwischenzeitlich einige Jahre in einem ruhigen Nebental von Koblenz; aber selbst hier konnte er mit über 70 Jahren nicht ganz vom Fußball lassen und betreute für zwei Jahre nochmals eine F-Jugend und fungierte auch kurze Zeit nochmals als Schiedsrichter. Er kehrte aber vor einigen Jahren Koblenz den Rücken, es zog ihn in seine Heimat Worringen zurück. Hier wohnte er zuletzt, unterstützt von der Familie, aber eigenständig, in einer Wohnung des „Elisabeth von Thüringen Haus“.

Mit seinem Tod verliert der Worringer Sport einen engagierten und stets uneigennützigen Sportkameraden, der sein Leben über Jahrzehnte dem Sport, vor allem aber der Jugend verschrieben hatte. Vielen Sportlern und Worringern, die sein Engagement im Fußball oder Wandern miterlebt haben, wird nicht nur der Sportler, sondern im Besonderen der Mensch Heinz Krechel in bester Erinnerung bleiben.


WorringenPur.de/17.01.2025
Text & Portraitfotos: Jakob Mildenberg
Sportfotos: Heimatarchiv Worringen
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski