“Dat Pünkelche om i“
war die Abschlusssitzung
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„Met üch laache, danze, singe …“, lautet ein Teil des diesjährigen Prinzenmottos und Prinz Reinhard I. nahm es sehr wörtlich. Mit Gattin Ilona, Hofnarr und Hofdamen zeigte er sich auf der Abschlusssitzung des Festkomitees am Samstag von der besten Seite, von der sich ein Prinz seinem Narrenvolk nur zeigen kann – lachend, tanzend, singend. Aber nicht nur die Fröhlichkeit des Hofstaats, sondern das gesamte Abendprogramm war ein Augenschmaus. Doch beginnen wir von vorn:

Nach der Begrüßung der Gäste und dem Aufzug des 11-köpfigen Elferrats, der mit drei Wievern die „Frauenquote“ knapp erreichte, konnte man nicht ahnen, dass der Abend sehr kurzweilig werden sollte. Abgesehen von der Bombenstimmung, die Prinz und Hofstaat gleich nach ihrem Einzug verbreiteten, trug auch das imaginäre „Vorprogramm“ zu einer der besten Abschlusssitzungen bei, die WorringenPur bisher erleben durfte. Da wurden z. B. Kamelle schon vor dem Rosenmontag geworfen, das Prinzenlied mit Konfettibomben begleitet und die Bühne von Hofnarr und Prinzenführer (angefeuert vom Publikum) gefegt. Und ganz nebenbei erfuhren die erstaunten Saalgäste, dass die Prinzenstandarte kurzzeitig entführt worden war, von wem und warum. 150 Mitglieder der Kölner Ehrengarde hatten am 8. Januar ihrem Reservisten Prinz Reinhard I. einen „netten“ Überraschungsbesuch auf der Sitzung der KGI abgestattet, die Bühne des Vereinshauses gestürmt und „ganz unauffällig“ die Prinzenfahne entführt, um diese anschließend gegen ein Lösegeld von 333 Euro für die Jugend der KGI wieder herzugeben. Mit Hilfe der Worringer Karnevalisten und einer Spende aus eigener Tasche konnte Boris Hartmann schließlich insgesamt 683 Euro und viele Lacher einsammeln.


Ob verschiedene Tanzcorps, hervorragender Gesang, außergewöhnlicher Sketch oder Rede – jeder Auftritt war der Besuch dieser Sitzung doppelt wert und muss daher nicht im Einzelnen hier aufgeführt werden. Besonders erfreulich finden wir die Ausdauer der KG Löstige Junge, die ihr Tanzkorps wie „Phoenix aus der Asche“ wieder auferstehen lässt und dieses Jahr zwei weitere Tänzerinnen vorweisen konnte.

Als ganz besondere Highlights möchten wir jedoch folgende Auftritte hervorheben, die das Publikum mit entsprechendem Beifall honorierten: das „Doppelquartett“ weckte mit seinem Gesang Heimatgefühle, ebenso grandios der MGV-Chor und Sarah Steven. Diesmal kommen wir auch nicht umhin, die tänzerischen Hochleistungen des Funkenkorps der GKG zu loben. Der „Originaltanz“ ist ein moderner origineller Tanz und wird nur bei passender neuer Idee, alle paar Jahre aufgeführt. Damit haben sich die Funken anlässlich ihres 66jährigen Bestehens selbst übertroffen. Musikrichtungen und Songs, die den Trend für viele Jahre setzten, wurden gekonnt spritzig in Szene gesetzt: der Charlston in den 1920er Jahren, Swing in den 30ern, Rock `n Roll in den 50ern, Grease in den 70ern, Thriller & Backstreet Boys in den 80ern. Dieser Auftritt setzte das Ausrufezeichen am Ende des Abends – aus unserer Sicht und wenn man den Applaus des Publikums als Maßstab nehmen darf, auch aus dessen Sicht.

Wer die Worringer Abschlusssitzung nicht besucht hat, darf gewiss sein, etwas Schönes verpasst zu haben, das den Vergleich mit den stiefen, teuer gesponserten Sitzungen in Köln nicht scheuen muss.

Das Programm im Einzelnen und die Auftretenden finden Interessierte auf der Internetseite des Festkomitees, das die Abschlusssitzung ausrichtete.


WorringenPur.de/03.02.2016
Bericht: Heike Matschkowski
Fotos: Edgar Koch
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski