Prinzenproklamation des Festkomitees Worringer Karneval von 1886 e. V.
Prinz Gerd I nimmt Insignien der Macht entgegen
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Köln-Worringen
Die Prinzenproklamation des Festkomitees Worringer Karneval stand am 4. Januar ganz unter dem Motto des Prinzen Gerd I. „Dä Prinz jitt Jas un janz Wurringe hät Spass“. Schon der Einmarsch von Prinz Gerd I. und seinem Hofstaat, angeführt sowie klanglich begleitet durch das Bundestambourkorps "Frisch Auf" Köln Worringen von 1977 e. V., den Fahnenabordnungen der dem Festkomitee Worringer Karneval angeschlossenen Gesellschaften, des Männergesangverein Worringen von 1848, der Karnevalszuggesellschaft Jecke vom Berg und dem KIKA (Ausschuss für den Kinder Karnevalszug Worringen von 1972), kam einem Triumphzug gleich.


Da stand er nun in vollem Ornat, umrahmt von blau weiß Gekleideten, auf der Bühne, aber Ornat allein macht nicht den Prinz Karneval zu Worringen aus. So empfing er vom Präsidenten des Festkomitees, Klaus Dittgen, die Prinzenkette und von seinem Vorgänger (Prinz Bernd I.) das Prinzenzepter, hübsch auf einem überdimensionierten blauen Kissen drapiert, überreicht.
Klaus Dittgen nutzte die Gelegenheit und bedankte sich beim Bürgerverein Worringen sowie der Bezirksvertretung Chorweiler, denn durch deren finanzielle Unterstützung wurde die aufwendige Restaurierung des in die Jahre gekommenen Prinzenzepters ermöglicht. Die Prinzenstandarte übernahm Hermann Schmitz, der damit nicht nur seinem Prinzen und Hofstaat vorangeht, sondern auch stets anzeigt, wo sich der Worringer Narrenherrscher gerade befindet.
Bürgervereinsvorsitzender, Kaspar Dick, der Tradition seines Amtsvorgängers folgend, übergab den Ortsschlüssel, als letztes äußeres Zeichen der Regentschaft über Worringen und den „närrischen“ Untertanen, mit launigen Worten an Prinz Gerd I.


Hier ein Auszug der Rede:
Es ist mir eine besondere Ehre und Freude, dir in meiner Funktion als Bürgervereinsvorsitzender den Schlüssel von Worringen übergeben zu dürfen. Dein Prinzenmotto lautet „Dä Prinz jitt Jas un janz Wurringe hät Spass“.
Dies signalisiert mir, dass du die Session unter Volldampf und mit viel Engagement bestreiten willst. Mit meinen kleinen Geschenken möchte ich dich dabei unterstützen. Um die Session durchstehen zu können, benötigst du große Energie. Ich habe dir deshalb einen besonderen Energieträger mitgebracht.
Dieser spezielle Apfelsaft, aus den Äpfeln des Krebelshof gepresst, ist eine Sonderedition mit besonders viel Gefühl und Worringer Seele. Er soll dir helfen, auf allen Veranstaltungen stets zu 100 % präsent zu sein. Damit möchte sich das Aktionsbündnis zum Erhalt des Krebelshof bei dir und den Worringer Karnevalisten für die Unterstützung beim Kampf um den Erhalt des Krebelshof als Jugend und Kulturzentrum bedanken.
Nun ist es trotz Apfelsaft sicherlich unmöglich eine Session immer unter Volldampf zu bestreiten, wenn nicht zwischendurch immer mal wieder kurze Pausen zum Auftanken des Akkus eingestreut werden. Deshalb habe ich dir noch ein besonderes Geschenk mitgebracht. Dies ist eine Tibet-Klangschale die, immer wenn sie erklingt, dich kurz innehalten lassen sollte, sodass du dich sammeln und neue Energie tanken kannst. Jetzt stellte sich mir die Frage, wer dich am besten kennt, immer in deiner Nähe ist und den rechten Zeitpunkt erkennt, um sie anzuschlagen. Ich brauchte nicht lange nachzudenken, um den idealen Anschläger zu finden, es ist deine Frau. Ihr möchte ich diese Klangschale übergeben mit der Bitte, sie gezielt und zum Wohle unseres Prinzen einzusetzen.


Prinz Gerd I., nunmehr ausgestattet mit den Insignien seiner „Macht“, konnte danach seine Antrittsrede halten. Seine närrischen Gesetze, die 11 Gebote, ließ er durch den Prinzenführer verkünden. Und nachdem der letzte Ton des Prinzenschlagers, vorgetragen von Klaus Büttgen, verklungen war, startete der Sitzungsleiter und Präsident des Festkomitees Worringer Karneval, Klaus Dittgen, die „Motoren der Session“.
Auch galt es, an diesem Abend eine Ehrung für 25jährige Mitgliedschaft im Festkomitee Worringer Karneval auszusprechen. Der Zugleiter des Festkomitees Worringer Karneval, Paul–Heinz Wirtz, erhielt, neben einer entsprechenden Urkunde, den Mitgliedsorden (liebevoll von Eingeweihten auch Pumuckel genannt) mit einer silbernen 25 als Würdigung seiner Mitarbeit im Festkomitee.

Es wurde „Jas“ gegeben, sodass ich an dieser Stelle enden möchte. Denn das, was an diesem Abend alles geboten wurde, im Einzelnen aufzuführen, würde nicht nur den Rahmen sprengen, sondern sollte dabei nur ein/e Auftretende/r zu kurz kommen, diesen auch nicht gerecht werden. Daher mein Rat, besuchen Sie die Sitzungen der Gesellschaften, denn dort können Sie das anlässlich der Proklamation Dargebotene erneut erleben. Soviel sei allerdings schon verraten:

Es erwarten Sie

  • nicht nur eine reine Augenweide, denn die Tanzcorps der Gesellschaften boten neben der tänzerischen Qualität auch Akrobatik pur,
  • Gesangsbeiträge, Ohrenschmaus zum Schunkeln und Mitsingen,
  • pointierte Büttenreden, Sketche und vieles mehr.

Und ich kann und darf die Aussage treffen, das Publikum war begeistert und auch etwas entsetzt, als der Sitzungsleiter, Klaus Dittgen, mit Abzug des Elferrates die Sitzung gegen 00:30 Uhr als beendet erklärte.


WorringenPur.de/07.01.2013
Bericht: Dietmar Knüppel
Fotos: Edgar Koch
Redaktionelle & digitale Bearbeitung:
Matschkowski