Der Krebelshof lebt
Aktionen und Rahmenprogramm zur Neueröffnung
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Köln-Worringen
Lachen und Live Musik dringen aus dem Inneren des Krebelshofs, während Kinder auf der Bühne nach Seifenblasen greifen. Es ist Spätsommer, die vielleicht letzten Sonnenstrahlen dieses Jahres wärmen die Gäste, die gekommen sind, um mit eigenen Augen zu sehen, dass das Jugendzentrum endlich wieder geöffnet hat. Der Innenhof ist bestückt mit Stehtischen und Bänken, sieht ähnlich gemütlich aus, wie früher – nichts scheint sich geändert zu haben und doch ist es so.

Nach der Insolvenz, die der Krebelshof im Februar 2012 beantragen musste, wurde es ganz still um das beliebte Jugend- und Kulturzentrum. Es bedurfte großer Anstrengungen von verschiedenen Seiten, um den Weg für die Neueröffnung zu ebnen. Schließlich hat das gemeinsame Engagement aller, die über einen längeren Zeitraum gegen die endgültige Schließung des Krebelshofs protestiert hatten, Früchte getragen. Die Stadtverwaltung, allen voran Frau Dr. Klein, gab grünes Licht den Krebelshof weiterhin durch Zuschüsse, wenn auch diese tendenziell fallend sind, zu unterstützen. Ihre Aussage „Wir werden den Krebelshof nicht im Stich lassen“, wurde gerne gehört und sicher notiert.

Nicht nur der Neueröffnung wegen, sondern vor allem der vielen Vorbereitungen dafür, standen Vassilios Touplikiotis (Leiter des Krebelshofs) und dessen pädagogischem Mitarbeiter Tim Krebs unter Anspannung. Doch die Sorge, ob alles klappen würde, war umsonst. Große Erleichterung war daher ihren Gesichtern und denen der Geschäftsführer der GUJA anzusehen, als nach der Begrüßung der Besucher, nicht nur das Wetter schön war, sondern auch die Stimmung, die sich breit machte. Dafür sorgte natürlich auch eine Spende in Höhe von 500 Euro, die Dr. Harald Junge (kam in Begleitung seiner Ehegattin Bezirksbürgermeisterin Cornelie Wittsack-Junge) im Namen des Ortsverbands Grüne Köln Nord, an den Krebelshof übergab. "Hiermit unterstützen wir den Neustart des Krebelshofs, der erst durch ein breites bürgerschaftliches Engagement um das Aktionsbündnis "Rettet den Krebelshof" möglich wurde“, so Dr. Junge. Bezirksbürgermeisterin Wittsack-Junge zählte alle Aktivitäten auf, die zur Rettung des Krebelshofs aus unterschiedlichen Richtungen unternommen wurden, verbunden mit ihrer Hoffnung, dass keine unlösbaren Probleme mehr auftauchen. Sie mahnte jedoch alle BürgerInnen eindringlich, sich aktiv für den Krebelshof einzubringen.
Nach diversen Danksagungen an alle „Retter des Krebelshofs“ und spätestens mit den ersten Musiktönen, die von der Bühne drangen, genoss jeder dass „unser Krebelshof“ wieder geöffnet ist. Während untereinander Gespräche geführt wurden, wie es demnächst weitergeht,  genossen Kinder und Erwachsene das Rahmenprogramm, bestehend aus Tanz- und Musikvorführungen. „Ich finde dieses bunte und facettenreiche Bühnenprogramm spiegelt den Gedanken, den die GUJA gGmbH verfolgt, wieder“, so Einrichtungsleiter Vassilios.
Es traten auf der Generationenchor St. Pankratius, die Ballettschule Ulrika Lang, Cizza und Pheno –mit HipHop Gesang & Freestyle, das Malteser Kinder- und Jugendzentrum Neuss/ Grimmlinghausen mit der Tanzgruppe Teletext und dem Auftritt: FAME- Der Weg zum Ruhm sowie die zwei Staßenmusiker Rasmus Schumacher und Khalid Arif-Hayat aus Köln. Aus zeitlichen Gründen konnte die live Aufführung des Krebelshofliedes leider nicht mehr stattfinden – die CD kann natürlich bei ausreichenden Bestellungen weiterhin erworben werden.

Neben Graffiti und Hip-Hop ergänzten verschiedene Aktionen das Rahmenprogramm. So konnte man z. B. aussortierte Schuhe mit Blumen bepflanzen und es gab eine Wunschbox, in der man per Videoaufnahme seine Wünsche für den Krebelshof aufnehmen lassen konnte. Auch für den Gaumenschmaus war gesorgt. Gegen Bons (1 = 0,50 €) gab es kalte Getränke, Kaffee, selbst gemachten Streuselkuchen oder Marmelade mit Pflaumen vom Krebelshof oder Gegrilltes. Die Jugend spielte Basketball, Kicker oder Fußball, während es am späten Nachmittag sogar eine Tombola (Hauptpreis war eine von der KSK gesponserte Ballonfahrt für 2 Personen) und eine kleine Führung durch die neuen Räumlichkeiten gab, in denen man den Fortschritt erkennen konnte.

Geplant ist das Büro in Kürze in den oberen Bereich des linken Seitentrakts zu verlegen. Ende September soll dort, wo vorher PCs standen, auch eine neue Küche mit Theke eingebaut werden, wo die Jugend kochen und backen oder etwas zum Verzehren kaufen können. Dafür muss zunächst ein neuer Fußboden gelegt und Wände gestrichen werden. Der untere Trakt bleibt zunächst Bewegungsraum und für alle frei zugänglich. Für 2014 ist angedacht die Nutzung des Kuhstalls möglichst schnell zu realisieren, damit die dortigen Räume auch privat gemietet werden können. Dafür muss aber auch erst gestrichen und die Elektrik erneuert werden. „Hier ist man power gefragt. Wer sich beteiligen möchte, kann sich gerne melden“, so Geschäftsführer Fabian Goevert.

Die Neueröffnung des Biergartens mit Spielplatzbereich für 2014 dürfte nicht allzu lang auf sich warten lassen, denn wenige Tage nach Eröffnung des Krebelshofs hat die Ford AG –vermittelt durch das Aktionsbündnis Krebelshof- über 50 Mitarbeiter für Renovierungs- und Aufräumarbeiten kostenlos zur Verfügung gestellt.

Hinweis der Redaktion:
Am Rande der Neueröffnung wies die Krebelshofleitung durch einen Stand am Eingangstor noch darauf hin, dass die DKMS (Deutsche Knochenmarkspenderdatei) dringend einen Stammzellspender für Anne sucht, eine junge Mutter aus Worringen, die an Blutkrebs erkrankt ist. Mit Freunden der Betroffenen, ihrem Lebensgefährten, der katholischen Kirchengemeinde St. Pankratius und der MediaPark Klinik organisiert die DKMS eine Registrierungsaktion am Samstag, den 28. September 2013, von 10:00 bis 16:00 Uhr, in der großen Sporthalle der SG Köln-Worringen.

Bislang war die weltweite Suche nach einem passenden Stammzellspender für Anne erfolglos. Um ihr zu helfen (sie hat dafür nur noch knapp 5 Monate Zeit!), müssen möglichst viele Menschen zur Registrierung gehen, damit Anne überleben kann. Denn nur wenn es irgendwo auf der Welt einen Menschen mit nahezu den gleichen Gewebemerkmalen im Blut gibt, der zur Stammzellspende bereit ist, kann sie gerettet werden.


WorringenPur.de/23.09.2013
Bericht: Heike Matschkowski
Fotos: Monika Zimmermann & Heike Matschkowski
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski