40 Jahre Worringer KPV
Ein Krankenpflegeverein mit hohem Stellenwert

Köln-Worringen
Anlässlich des 40 jährigen Bestehens des Krankenpflegevereins (KPV) fand am 8. November ein von Gemeindereferent Christoph Engel und Pfarrer Hofmann-Hanke gemeinsam geführter ökumenischer Gottesdienst in der Katholischen Pfarrkirche St. Pankratius statt. Bei dem anschließend im Sankt Tönnishaus stattfindenden Umtrunk begrüßte die KPV-Vorsitzende Ingrid Schonert die anwesenden Gäste und verabschiedete im Rahmen einer kleinen Ansprache Werner Schwenk und Willi Becker. Werner Schwenk ist Gründungsmitglied und war 40 Jahre, Willi Becker 12 Jahre im Vorstand tätig.

Nach dem Austausch von Erinnerungen, wie alles

begann, gab Hans-Josef Heinz, Vorsitzender des Worringer Heimatachivs „Anekdötchen“ zum Besten. Die kleinen Geschichten aus „Alt Worringen“ über Ziegen, die mit ihrem Besitzer auf der Couch einschliefen und andere amüsante Ereignisse erheiterten schnell und viele der Gäste ließen die Vergangenheit offensichtlich vergnügt vor ihrem Auge Revue passieren.
Nicht immer so vergnüglich ist die Vergangenheit des Krankenpflegevereins gewesen, der sich im Laufe der Jahre immer wieder an die gesellschaftlichen und politischen Veränderungen anpassen musste. Den Gründungsmitgliedern und ihrem jahrelangem Engagement ist es zu verdanken, dass der Verein sich so

stark etablieren konnte. Hedwig Klein, Gründungsmitglied der ersten Stunde erhielt schon vor vielen Jahren für ihr Engagement einige Auszeichnungen (WorringenPur berichtete), zum 40jährigen Jubiläum war sie allerdings wegen Krankheit abwesend.

Im Jahr 2005 übernahm Roswitha Pröpper von Hedwig Klein den Vorsitz, 2010 ging die Leitung an Ingrid Schonert über. Neben dem breit gefächerten Hilfsangebot führt Frau Schonert als wesentliche Punkte des Vereins die Familien- und Demenzbetreuung sowie die Verhindertenpflege an. Zwar wird die Familienbetreuung noch nicht so angenommen, wie der KPV sich das wünscht, doch die Vorteile liegen auf der Hand. Wenn z. B. eine Mutter krank geworden ist

und Kinder bis 12 Jahre im Haushalt zu versorgen sind, helfen die FamilienhelferInnen; zudem besteht Anspruch auf Kostenerstattung bei der Pflegekasse für Betreuungsleistungen.

Bei der Betreuung von Demenzkranken bewilligt die Pflegeversicherung spezielle Leistungen für Menschen "mit eingeschränkter Alltagskompetenz" unabhängig vom Vorliegen einer Pflegestufe. Das Personal des KPV hat eigens für die Demenzbetreuung eine 160-stündige Erstausbildung absolviert und wird ständig weiter geschult. Damit wird dem steigenden Bedarf Rechnung getragen.
Bei der Verhinderungspflege übernimmt der KPV die Pflege eines Bedürftigen, wenn die pflegenden Angehörigen verhindert sind, hier ist seit

2013 auch die stundenweise Abrechnung möglich.

Der KPV gehört, nicht zuletzt dank des Engagements aller bisherigen Mitarbeiter, zu den wichtigen Institutionen, die in Worringen nicht mehr wegzudenken sind. Zwar galt es seit der Gründung im Jahr 1973 immer wieder Probleme zu bewältigen, doch hat sich eines nie geändert: der hohe Stellenwert, den der Verein bei den Bürgern und Bürgerinnen bis heute eingenommen hat. Mittlerweile über 600 Mitglieder zählt der KPV, der sich aus diesen, dem Vorstand, Familienhelferinnen und Koordinatorinnen zusammensetzt. Finanziert wird dies allein aus Mitgliederbeiträgen und Spenden.

Spendenkonto des KPV
Kreissparkasse Köln
Konto-Nr. 159010239
BLZ: 370 502 99

Der „Ambulante Hospizdienst“, der vom KPV mit vier anderen Krankenpflegevereinen unterstützt wird, bietet Interessierten zur Zeit einen Grundkurs zur Vorbereitung für die ehrenamtliche Arbeit im Hospizdienst (Krankheit, Tod & Trauer) an, undzwar am Samstag, 22.02.2014. Infos unter Tel.: 0221-790 15 24.
Weiterführende Infos auf der Internetseite des Worringer Krankenpflegevereins unter https://kfv-amworringerbruch.de.

Zur Geschichte
Nach der Schließung des Krankenhauses in Worringen war eine Versorgung der Kranken im Ort nicht mehr gewährleistet und im Wohnzimmer von Hedwig Klein an der Bitterstraße gründete sich nach langen Vorverhandlungen 1973 der „Krankenpflegeverein Köln-Worringen“. Zuerst mit einer, später mit zwei Gemeindeschwestern, die anfangs mit dem Fahrrad und später mit dem PKW des KPV unterwegs waren, konnten Menschen nun zuhause versorgt und gepflegt werden. Pflegehilfsmittel wurden angeschafft und an Mitglieder kostenlos ausgeliehen. Bis in die 1990er Jahre übernahmen Gemeindeschwestern in Worringen die Pflege für den KPV. Durch Gesetzesänderungen war es dann nicht mehr möglich, mit den verschiedenen Krankenkassen abzurechnen. 2005 ging die letzte Gemeindeschwester, die für den KPV-Worringen in Worringen pflegerisch tätig war, in den Ruhestand. Der Vorstand entschloss sich, eine Pflegekooperation mit dem Pflegedienst des KPV-Heimersdorf abzuschließen. Alle Pflegen in Worringen wurden übernommen und eine Anrufweiterschaltung nach der Bürozeit eingerichtet. Dadurch wurde eine Rundum-Versorgung für Worringen gewährleistet. Bei sehr hohem Pflegebedarf wurde auch noch zusätzlich mit der Caritas-Sozialstation in Heimersdorf zusammengearbeitet. 2002 wurde die Caritas-Sozialstation Köln-Nord aufgegeben und der Pflegedienst des KPV-Heimersdorf übernahm Personal und Pflege für den ganzen Kölner Norden. Er allein hatte die Zulassung zur Kassenabrechnung von allen 4 KPV´en im Kölner Norden. Der Pflegedienst KPV-Heimersdorf ist am 1.7.2010 in die Caritas-Pflegestation Köln-Nord aufgegangen. Patienten, die von Heimersdorf versorgt wurden, sind von der Caritas angeschrieben und auf Wunsch übernommen worden. Die Kooperation mit Heimersdorf war damit beendet.Nach wie vor unterstützen die mittlerweile 5 Krankenpflegevereine im Kölner Norden ideell und finanziell die sehr wichtige Arbeit des gemeinsam in 1995 gegründeten Ambulanten Hospizdienstes mit Sitz in Heimersdorf. Seit 2009 ist auch der KPV-Longerich dazu gekommen,
Seit Juni 2011 ist übernimmt der AKZ Krankenpflegedienst in Köln-Longerich die Pflege und medizinische Versorgung. Mit ihm ist weiterhin eine Rundum-Versorgung durch die Anrufweiterschaltung für den pflegerischen Notfall außerhalb der Büroöffnungszeiten des KPV-Worringen gewährleistet. Hilfsbedürftige, alleinstehende Menschen haben zudem die Möglichkeit, auf die Familienhilfe zurückzugreifen. Sie wurde 2002 vom Krankenpflegeverein Köln-Worringen ins Leben gerufen. 7 Familienhelferinnen und 1 Familienhelfer sind mit viel Herz unterwegs und betreuen einfühlsam und verständnisvoll. Sie entlasten stundenweise auch die pflegenden Angehörigen, indem sie ihnen ermöglichen, wieder einmal etwas Zeit für sich in Anspruch zu nehmen. Diese Betreuung ist nicht kostenfrei und wird gegen eine angemessene Aufwandsentschädigung in Rechnung gestellt.



WorringenPur.de/11.11.2013
Bericht und Fotos: Heike Matschkowski
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski