Fertigstellung Schulerweiterungsbau Bolligstraße:
Herausforderung & vorübergehende Lösung für die Worringer Grundschulen

Nach längerer Bauzeit ist die Übergangslösung des Teilstandorts Bolligstraße 18a in Form von hochwertigen Containern nun fertiggestellt. Ab dem 24. März 2025 werden hier insgesamt sechs Klassen der beiden Worringer Grundschulen unterrichtet.

Vorgeschichte - Schluss mit den Mehrklassen?!
Schon 2018 ließ die Vielzahl der Anmeldungen die beiden Schulleiterinnen der Gemeinschaftsgrundschule (Frau Jung) und der Katholischen

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Grundschule (Frau Engelke) "An den Kaulen" einen zukünftig dramatischen Anstieg der benötigten  Schülerplätze vermuten. Aufgrund falscher sinkender Zahlen plante die Stadt damals die Grundschulen zusammen zu legen und die Klassen zu reduzieren. Diesem Plan kamen die Schulleiterinnen zum Glück nicht nach, sondern ließen sich immer wieder eine Zwischenlösung einfallen, um die ansteigenden Schülerzahlen aufzufangen. So wurden jährlich abwechselnd Mehrklassen gebildet, später auch in Absprache mit der Grundschule in Roggendorf – bis zum Schluss pro Jahr jede Grundschule eine Mehrklasse zur Verfügung stellte (wofür die als Puffer gedachten Differenzierungsräume verwendet wurden) . Schließlich erkannte auch die Stadt Köln die Notwendigkeit, mehr Schulplätze – und vor allem mehr Räume -durch einen Erweiterungsbau in Form von Containern in der Bolligstraße zur Verfügung zu stellen.

Fertigstellung des Teilstandorts mit hochwertiger Lerntechnik
Bei der Vorabbesichtigung des nun fertig gestellten Erweiterungsbaus an der Bolligstraße wurden die Räumlichkeiten vorgestellt, die technisch gut

ausgestattet sind und bei denen viele Wünsche der Lehrer:innen berücksichtigt wurden. So sind z. B. die Klassen- und Differenzierungsräume mittels Durchgänge miteinander verbunden. Stühle und Tische sind höhenverstellbar, die Wände magnetisch, sodass Bilder ohne Tesa halten. Außerdem gibt es pro Klasse ein digitales „Touch-Panel“, die von der Stadt finanziert wurden. Sie ersetzen die bisherigen Schreib-Tafeln und erleichtern das anschauliche Lernen. Sie erlauben u. a. das Abspielen von Lernfilmen, das Übertragen von Aufgaben auf iPads und einen direkten Internetzugang über Glasfaser, sodass die knapp 170 Schüler mit dem neuesten Stand der Technik lernen können. Allerdings fehlen noch genügend iPads, um alle Schüler und Lehrer gleichzeitig auszustatten, da die Finanzierung über Bundesmittel gestoppt wurde.

Verkehrstechnische Herausforderungen – erhöhter Schülerverkehr
Die Umstellung auf den
zusätzlichen Standort bringt jedoch auch verkehrstechnische Herausforderungen mit sich. Die „Elterninitiative für Sichere

Schulwege in Worringen“ warnt vor möglichen Gefahren durch den erhöhten Schülerverkehr. Da bisher die meisten Kinder in eine Richtung zur Schule liefen, könnte es nun verstärkt zu „Begegnungsverkehr“ auf den ohnehin schmalen Gehwegen kommen. Da der Zugang zum Schulgelände sowohl über den Lievergesberg als auch über die B9 möglich sein wird, ist die Sicherheit der Schüler:innen doppelt problematisch, da es an beiden Zugängen noch keine gesicherte Querungsstelle gibt.

Sicherheitsprobleme bei der Zufahrt
Ein Problem sieht Schulleiterin Frau Jung in der Zufahrt der Bolligstraße. Die hohe Anzahl an Pkws gefährdet die Sicherheit der Schüler. Das hätte über einen "Pöller" gelöst werden können, der aber vom Amt "aus stadtgestalterischen Gründen" abgelehnt wurde. Ebenso konnte der Einsatz von ehrenamtlichen Schullotsen aufgrund des hohen Personalbedarfs (mindestens 30 Personen) von den Schulen nicht realisiert werden. Für einen "Kiss & Park - Platz" an der Zufahrt B9 (Eltern halten kurz an, lassen ihr Kind aussteigen und fahren direkt wieder ab) wird aber weiterhin gekämpft.

Fehlende Querungshilfen - Schulleitungen springen ein
Zumindest am Hauptstandort der Schulen „An den Kaulen“ zeigt die Stadt sich einsichtig und wird nach langer Wartezeit einen Zebrastreifen kurzfristig einrichten lassen. Für den Teilstandort Bolligstraße ist dieser noch nicht in Aussicht. Den beiden ungesicherten Zufahrten an der B9 und dem Lievergesberg/Ecke Bolligstr. fehlt nach wie vor zumindest ein Zebrastreifen. Daher werden Frau Jung und Frau Engelke übergangsweise in den ersten beiden Wochen von 7:45 bis 8:15 Uhr persönlich die Zufahrt sichern und hoffen auf das Verständnis der Eltern.

Raumnutzung

Der öffentliche Spielplatz gegenüber der Schulcontainer wird von den Schülern mit benutzt werden können. In der kommenden Woche wird außerdem ein großes, 3teiliges Spielgerät auf der Wiese des Schulgeländes aufgebaut.
Insgesamt ziehen knapp 170 Schüler bzw. 6 Klassen ein – alles Zweitklässler, je 3 Klassen der GGS ins EG und die Zweitklässler der KGS ins 1. OG. Der Haupteingang befindet sich auf der linken Seite, das Sekretariat zum Empfang der Eltern gegenüber (rechts). Essen für die Schüler:innen wird warm angeliefert.

Desweiteren stehen u. a. folgende Räumlichkeiten zur Verfügung:
7 Klassenräume für den Unterricht
4 Differenzierungsräume für Kleingruppenarbeiten
1 Bewegungsraum
2 Speiseräume für die Offene Ganztagsschule (OGS)


Containerlösung für 5 Jahre – Was kommt dann?
Ein besonderer Dank gilt allen, die sich für den Schul-Erweiterungsbau an der Bolligstraße engagiert haben. Ohne dieses Engagement hätte der so dringend notwendige Teilstandort nicht so schnell realisiert werden können. Nach Auskunft der Stadt ist die Containerlösung am Schulstandort Bolligstraße auf fünf Jahre ausgelegt. Bleibt zu hoffen, dass die Stadt diese Zeit endlich nutzt, eine neue Grundschule und, wie von Eltern in einer Umfrage gefordert, auch weiterführende Gesamtschule in Worringen zu bauen.



WorringenPur.de/17.03.2025
Bericht & Fotos: Heike Matschkowski
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski