Spatenstich - jetzt geht es wirklich los!
Kirchengemeinde startet mehrteiliges Großprojekt
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Köln-Worringen
Ein gemeinsamer, symbolischer Spatenstich symbolisierte nun den Baubeginn für ein Großprojekt der Kath. Kirchengemeinde. Nach jahrelangen Vorbereitungen werden an der Rückseite des St. Tönnishaus neue behindertengerechte Seniorenwohnungen mit großen Bädern


Vorstellung der vorherigen bauverzögernden Probleme durch Günther Otten

gebaut, die denkmalgeschützte Kaplanei saniert und ein Aufzug für das Pfarrheim gesetzt. Etliche Hürden mussten genommen werden, bevor es endlich grünes Licht für das Bauprojekt gab, an dessen Realisierung schon viele Bürger zweifelten angesichts des mehrfach angekündigten Starts. Grund für die Verzögerungen waren zuerst der bevorzugte Bau von dringend benötigten Kitas, schließlich diverse Bauanträge, die mehrfach überarbeitet werden mussten. So hatte z. B. das bereits abgerissene Jugendheim keine eigene Außenmauer, sondern war an der alten Kaplanei angebaut, sodass man tiefer graben musste. Gegenfinanzierungen, wechselnde Verantwortliche in den Ämtern und strenge Auflagen vom Denkmalschutz sowie die mehrfache Prüfung kriegsbedingter Bombeneinschläge in unterschiedlichen Erdschichten durch den Kampfmittelräumdienst taten ihr Übriges, um den geplanten Zeitrahmen zu sprengen.

Die Kath. Kirche fungiert als Bauherr und arbeitet mit einem bewährten Kooperationspartner, der Caritas, zusammen, die schon das Altenheim (Elisabeth von Thüringen Haus) gebaut hat. Das Historische Gebäude der Kaplanei wird saniert und soll zukünftig durch den Einzug eines Konvents des Franziskaner-Klarissen-Ordens neue geistliche Impulse aussenden. Die drei aus Nord-Indien stammenden, deutsch sprechenden Ordensschwestern werden vor Ort wohnen. Durch die enge Zusammenarbeit mit dem Caritasverband entsteht ein kleines Kloster


Spatenstich vor dem Grundstück des abgerissenen Jugendheims, von links:
Peter Krücker (Caritasverband), Günther Otten (stellv. Vorsitzender des Kirchenvorstands & Vorsitzender des Bauausschusses), Konrad Güsgen (Architekt), Thomas Wolff (Leitender Pfarrer und Vorsitzender des Kirchenvorstands)

„mitten in Worringen, am nördlichsten Ende Kölns. Die Ordensschwestern wirken in der Seelsorge, aber auch –entsprechend ihrer Ausbildung als Krankenschwester- in der Pflege im Caritas-Altenzentrum mit.

Auf dem Gelände des 1961 erbauten und Ende Mai 2017 abgerissenen Jugendheims sollen nun 8 neue seniorengerechte Wohnungen entstehen, von denen bereits 6 in der Größe von 45 – 62 m² verbindlich reserviert sind. Interessenten für die zwei noch freien größeren Wohnungen (71 und 91 m², 12 € pro m²) können sich bei der Gemeinde melden.
Auf Anfrage der Redaktion WorringenPur teilte Pfarrer Wolff mit, dass die Wohnungen ausschließlich an Menschen christlichen Glaubens vergeben werden, die aber nicht unbedingt katholisch sein müssen. „Wer hier einzieht, kann sich später nicht über das Glockenläuten beklagen. Hier pulsiert das Gemeindeleben“, so Pfarrer Wolff, der die Frage, „Wie die Kirche in die Zukunft geführt werden kann“, mit diesem Großbauprojekt als wichtigen Impuls auf einem neuen Weg der Kirche beantwortet sieht. Dazu gehört auch der Anbau eines Aufzugs am St. Tönnishaus

Bauherr ist die katholische Kirchengemeinde St. Pankratius Am Worringer Bruch, die gesamte Planung und Umsetzung wird ehrenamtlich durch den amtieren Kirchenvorstand geleitet. Mit der Durchführung ist das Architekturbüro Konrad Güsgen beauftragt. Inhaltlich stimmt sich die Kirchengemeinde bezüglich des Wohnraums für den Schwesternkonvent mit dem Caritasverband Köln ab, der die Mietkosten der Kaplanei übernimmt. Der m²-Preis der Wohnungen für die  Ordensschwestern wurde über einen Kompromiss ausgehandelt und beträgt 8 €. Begleitet und mitfinanziert wird das Bauvorhaben durch das Erzbistum Köln. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 2,1 Mio. Euro (davon 320.000 Euro für die Sanierung der Kaplanei), davon übernimmt das Erzbistum Köln 70 Prozent, den Rest steuert die Kirchengemeinde bei.

In dieser Woche wurden bereits Sondierungsbohrungen durch die Fa. Engel durchgeführt, in 2 Wochen werden hierzu die Ergebnisse erwartet. Dann erfolgt eine Info an das Römisch-Germanische Museum, das erfahrungsgemäß 3 – 6 Wochen Erdproben entnehmen wird. Im Anschluss ist mit den Erdarbeiten zu rechnen. Spätestens im Herbst wird mit den Roharbeiten durch die Fa. Zaeske und der Grundsteinlegung gerechnet.

Zu einem späteren Zeitpunkt wird WorringenPur.de die Ordensschwestern und den Fortlauf des Großbauprojekts vorstellen.


WorringenPur.de/28.09.2018
Bericht & Fotos: Heike Matschkowski
Redakt. & digit. Bearbeitung: Matschkowski