Demo für das Jugend- und Kulturzentrum Krebelshof
Aktionsbündnis übergibt 5000 Unterschriften an den Rat der Stadt Köln
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Köln/Historisches Rathaus
Am 15. Mai war es endlich soweit, das “Aktionsbündnis Krebelshof” machte sich mit engagierten Bürgern und Jugendlichen des Kölner Nordens auf den Weg, um die gesammelten Unterschriften zur Rettung des Krebelshofes ins Rathaus der Stadt Köln zu bringen.  5000 Unterschriften sollten an Oberbürgermeister Roters übergeben werden, aber dieser fand leider keine Zeit für die Befürworter des Jugend- und Kulturzentrums Krebelshof.  Stattdessen nahm Frau Dr. Agnes Klein, Leiterin des Dezernat IV - Bildung, Jugend und Sport, die Listen stellvertretend entgegen.


Zuvor hatten sich um 13:45 Uhr die Worringer, die etwas bewegen wollen, am St.-Tönnis-Platz getroffen, wo bereits zwei Busse, die von Heike Matschkowski (WorringenPur) organisiert wurden, auf die Demonstranten warteten. Einen Bus stellte Herr Schlimgen von „Autoglas Nordrhein“ in Kooperation mit „Bustouren Höfer“, der aus dem Westerwald extra angereist war, kostenlos zur Verfügung und Herr Schlimgen ließ es sich auch nicht nehmen, zusammen mit seinem Sohn für den Krebelshof zu demonstrieren. Vielen Dank an dieser Stelle, denn ohne diesen Bus, wäre es schwer gewesen, den Transfer zur Demo vernünftig zu organisieren!
Der zweite Bus wurde übrigens aus dem Verkauf der Buttons finanziert, die federführend von WorringenPur für 1,- Spende angeboten werden und mittlerweile immer öfters im Ort zu sehen sind. Die Buttons sind mittlerweile auch in verschiedenen Geschäften im Ort erhältlich oder bei den Aktionspartnern bestellbar. Der komplette Erlös dient ausschließlich dazu, um die Aktionen des Bündnisses zu finanzieren. Neben dem einen Bus, der 250,00 Euro kostete, wurden aus dieser Kasse wasserfeste Plakate und Materialien (Rahmen, Holzlatten, Pappen, etc.) bezahlt, die dazu dienten, die Demonstration zu organisieren. Bisher wurden Button-Rohlinge  mittels einer  speziellen Maschine von Heike Matschkowski selbst hergestellt und auf verschiedenen Veranstaltungen angeboten. Buttonmaschine und die 1.000 Buttons wurden auf Kosten von WorringenPur erworben, sodass jeder verkaufte Button Reingewinn erzielt. Weitere 300 Buttons finanzierte großzügigerweise der Bürgerverein Worringen, der gemeinsam mit WorringenPur die jugendlichen Demoteilnehmern mit kostenlosen Buttons ausstattete. Die Anmeldung der Demo übernahm Ratsmitglied Birgitta Nesseler-Komp, die unmittelbar vor der Ratssitzung mit Bezirksbürgermeisterin Cornelie Wittsack-Junge die Demo ebenfalls unterstützte.

Für das komplette visuelle Erscheinungsbild des  Aktionsbündnisses gestaltete Udo Roos von Worringen-lebt in Absprache mit den Mitgliedern des Bündnisses das Logo, welches man nun auf dem Button, auf Plakaten, etc. findet. Damit wird klar, dass es sich nicht um eine Aktion einzelner Vereine oder Redaktionen handelt, sondern dass hier verschiedene Organisationen aus Worringen und Roggendorf-Thenhoven an einem Strang ziehen, um das gemeinsame Ziel, die Rettung des Krebelshofes zu erreichen.
Wie gut diese Zusammenarbeit klappt, sah man in vielen Geschäften, wo die Plakate zum Demo-Aufruf hingen, die die Redaktionsmitglieder von WorringenPur und Worringen-lebt in Worringen und der Bürgerverein Roggendorf-Thenhoven in der Nachbargemeinde und außerhalb  verteilt hatten.
Obwohl das Wetter sich nicht wirklich vertrauenswürdig zeigte, sammelten sich bis zur Abfahrt um 14 Uhr reichlich engagierte Kinder, Jugendliche und Bürger, um dem Kölner Rat zu demonstrieren, dass der Kölner Norden langsam die Nase voll davon hat, ausverkauft zu werden. Gerade jetzt, wo immer mehr Familien in die neuen Baugebiete ziehen, sollte es doch wichtig sein, eine Begegnungsstätte für Generationen wie den Krebelshof zu erhalten! Besonders hervorheben muss man bei den Demo-Teilnehmern vor allem die Kinder der OGTS der KGS Worringen und die Kleinen vom Kindergarten der Villa Maus. Ganz großartig, wie ihr Plakate gemalt und T-Shirts gestaltet habt und damit gezeigt habt, wie wichtig euch der Krebelshof ist!

Herr Dick vom Bürgerverein hatte die gesammelten Unterschriften fein säuberlich in einem roten Ordner abgeheftet und ganz oben auf eine Bürgeranregung nach §24 der Gemeindeordnung Nordrhein-Westfalens gelegt. Mit dieser formellen Eingabe an den Rat der Stadt Köln wird erreicht, dass der Rat spätestens vier Monate nach Einreichung des Antrages sich in einer Sitzung mit dem Thema beschäftigen muss, bei der dann auch einem Vertreter des Aktionsbündnisses, ausgewählt wurde Herr Dick,  Rederecht eingeräumt werden muss.

Neben diesem wichtigen roten Ordner wurde der Bus dann mit selbstgebastelten Transparenten und Plakaten bestückt, mit denen die Demonstranten dann am Rathaus ausgestattet werden sollten. Die Plakate klebten und zimmerten die Redaktionen von Worringen-lebt und WorringenPur, damit die Demo visuell den Ratsmitgliedern auch wirklich ins Auge fallen sollte. Außerdem erhielten alle Kinder, die sich an der Aktion beteiligten, kostenlos einen Button mit der Aufschrift „Rettet den Krebelshof“.
Aber das Aktionsbündnis verließ sich nicht nur auf das Visuelle, man wollte auch ordentlich für “Radau“ sorgen, damit das Anliegen dem Rat im Gedächtnis bleibt. WorringenPur konnte dafür die Worringer Dudelsackspielerin Charlotte Esser gewinnen, die sich dafür extra einen halben Tag Urlaub genommen hatte und zur „Schlacht für den Worringer Krebelshof“ auf dem Ratsplatz aufspielte. Unterstützend wirkte Egon Waschke, der mit großer Trommel die Demonstranten lautstark unterstützte. Beiden gebührt großer Dank, dass sie sich sofort bereit erklärten, das Aktionsbündnis Krebelshof zu unterstützen!

Punkt 14 Uhr ging es dann, leider bei einsetzendem Regen, mit den Bussen los Richtung Kölner Rathaus. Der Bus mit den Kindern fuhr einige Minuten vorher los, da dieser direkt bis ans Rathaus fahren sollte und die Kinder aus versicherungsschutztechnischen Gründen schon früher die Aktion verlassen mussten. Um 14:30 Uhr sammelten sich dann über 100 Demonstranten für den Krebelshof auf dem Rathausplatz, wo bereits eine andere Gruppe in eigener Sache demonstrierte und weitere Worringer zu der Demonstrationsgruppe stießen.
Aber mit Einsetzen der großen Trommel und dem Dudelsack wurde schnell klar, wer die besser organisierte und vor allem lautstärkeren Demonstranten hatte. Es ging sogar soweit, dass die Rufe „Krebelshof“ von vielen Teilnehmern der anderen Demo unterstützt wurden! Jetzt zeigte sich auch welch# wertvolle Dienste die riesigen, u. a. von Birgit Guth von Worringen-lebt handgefertigten Transparente („Krebelshof 4 Ever“)  und die zahlreichen Plakate anderer leisteten. Stolz hielt Herr Dick (Bürgerverein) die Worringer Fahne und so war der Rathausplatz wahrlich fest in der Hand des Kölner Nordens!

Die Kinder der KGS hatten sogar eine kleine Choreographie mit Buchstaben-Schildern einstudiert, womit sie ganz deutlich klar machten, „Wir wollen den Krebelshof zurück“. Und wem das handgemalte Plakat eines Kindes aus der Villa Maus mit der Aufschrift „Wir wollen wieder auf dem Krebelshof spielen“ nicht das Herz rührte, der hat wohl eines aus Stein. Aber auch die Jugendlichen sorgten für ordentlichen Rabatz. Unermüdlich wurde „Krebelshof – Krebelshof“ skandiert und lautstark in eine Vuvuzela geblasen, obwohl der Regen immer stärker wurde. Überhören und Übersehen konnte man die Demonstration auf keinen Fall!

Gegen 15:15 trafen dann die ersten Ratsmitglieder ein und jedes, welches als solches erkannt wurde, erhielt ein vom Aktionsbündnis Krebelshof geschnürtes Päckchen mit einem Button "Rettet den Krebelshof", Gummibärchen und dem Text der eingereichten Bürgeranregung. Die Päckchen wurden (mit Ausnahme der Buttons) von Birgit Guth gesponsert und mit Maike Münker (Worringen-lebt) gemeinsam gepackt. An dieser Stelle noch mal Danke an alle für das großartige Engagement!
Schließlich erschien auch Frau Dr. Agnes Klein, Leiterin des Dezernats IV - Bildung, Jugend und Sport vor dem Rathaus und im strömenden Regen unter den Augen der zahlreich erschienen Presse, die von den Redaktionen von WorrinenPur und Worringen-lebt im Namen des Aktionsbündnisses angeschrieben worden waren, um den Ordner mit den ca. 5000 gesammelten Unterschriften überreicht zu bekommen. Nicht nur Frau Dr. Klein zeigte sich sichtlich beeindruckt von der Menge der Unterschriften und vom geschlossenen Auftreten des Kölner Nordens, sie ließ sich sogar dazu verleiten ein „Das wird schon“ kundzutun. Das muss es auch, sonst werden wir Worringer nämlich Stammgäste auf dem Rathausplatz, was die Rufe „Wir kommen wieder!“ auch deutlich unterstrichen.
Etwa 5 Minuten vor Beginn der Ratssitzung gesellte sich auch Frau Scho-Antwerpes, Mitglied im Rat der Stadt Köln und erste Vertreterin von OB Roters zur Gruppe des Aktionsbündnisses am Eingang des Ratshauses hinzu. Sie nahm gleich 3 Info-Päckchen samt Gummibärchen in die Ratssitzung und versprach Heike Matschkowski glaubhaft diese an ihre Tischnachbarn zu verteilen.

Die Kinder verließen nun geschlossen unter Aufsicht, vielen Dank an das kompetente Aufsichtspersonal, die Demonstration und wenig später mussten auch die anderen Demo-Teilnehmer, die mit dem Bus gekommen waren aus terminlichen Gründen den Rathausplatz verlassen. Maike Münker und einige Wenige hielten aber noch völlig durchnässt durch und schafften es doch noch zu erleben, wie Oberbürgermeister Roters die andere Demonstrationsgruppe vor dem Rathaus empfing-  dies war wohl der Grund, weswegen der Oberbürgermeister für die Demo des Aktionsbündnisses keine Zeit gefunden hatte. Aber Frau Münker schaffte es, dem OB doch noch ein Päckchen zu überreichen, welches dieser auch gerne entgegennahm und versprach, sich den Button auch ans Revers zu heften. Netterweise hielt Oberbürgermeister Roters wohl auch die ganze Zeit beim Pressetermin mit der anderen Demonstrationsgruppe (Liga der Wohlfahrtsverbände) unseren Button in die Kamera, der somit auf zahlreichen Fotos zu sehen sein müsste.
Alles in allem eine gelungene Aktion des Aktionsbündnisses Krebelshof, auf das alle Beteiligten und Unterstützer stolz sein dürfen! Dass der Kampf um den Krebelshof noch nicht gewonnen ist, dürfte allen klar sein, aber das Aktionsbündnis wird definitiv am Ball bleiben und weitere Aktionen zur Rettung des Krebelshofes planen. Dazu gehört auch eine vom Heimatarchiv geplante und vom dem Aktionsbündnis unterstützte  Ausstellung, die in Kürze im City-Center stattfindet. Wie sagte Pfarrer Volker Hofmann-Hanke auf die Äußerung „Hoffentlich bringt es auch etwas“ so schön: „Wer kämpft, kann auch verlieren“.
Dem möchten wir hinzufügen „Wer nicht kämpft, kann auch nicht gewinnen!“, also macht aktiv mit und helft uns den Krebelshof zu retten. Meldet euch bei einer der beteiligten Parteien des Aktionsbündnisse, denn helfende Hände, egal ob von Vereinen, Organisationen oder Einzelpersonen, brauchen wir für die zukünftigen Aktionen auf jeden Fall! Vielen Dank an alle, die uns bisher unterstützt haben!

Anmerkung:
Die Aktion  „Button gegen eine Spende“ läuft weiterhin – bitte unterstützen Sie unsere zukünftigen Aktionen durch den Erwerb eines solchen Button!


WorringenPur.de/21.05.2012
Bericht: Aktionsbündnis Krebelshof
Fotos: Wilfried Zimmermann (WorringenPur)
Redakt. & digit. Bearbeitung:
Matschkowski